Was wird aus dem Feuerwehrhaus?
Zwei Themen beschäftigen die Einwohner von Näher- und Fernmittenhausen besonders
Überraschend viele waren am Dienstagabend zur Bürgerversammlung ins Feuerwehrhaus von Nähermittenhausen gekommen. Kein Wunder – genau um die Zukunft eben dieses Gebäudes sollte es bei der Versammlung gehen. Aber auch ein anderes Thema sorgte für reichlich Diskussionsstoff: die Abwasserversorgung in Ehekirchen.
Auch wenn die aktive Wehr von Nähermittenhausen aufgelöst ist, den Feuerwehrverein an sich gibt es noch. Die Garage ist bereits vermietet, doch was wird aus dem Rest des Gebäudes? Wie Bürgermeister Günter Gamisch berichtete, habe sich die Gemeinde in der Vergangenheit mit 50 Euro pro Jahr an den Stromkosten beteiligt. Seine Idee sei es nun, einen „kleinen“Mietvertrag aufzusetzen: Der Verein darf das Gebäude unentgeltlich nutzen, soll aber im Gegenzug für die Nebenkosten aufkommen und Hausmeistertätigkeiten erledigen. Die Gemeinde brauche einen Ansprechpartner, einen Verantwortlichen, erklärte der Bürgermeister. Ein Bürger wandte ein, dass die Gemeinde als Eigentümer doch für den Erhalt des Gebäudes zuständig sei. Ein anderer regte sich darüber auf, wieso man bei der Vermietung der Garage einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Jeder habe gewusst, dass das Gebäude schon lange leer stehe und hätte Interesse bekunden können, sagte wieder ein anderer. Gamisch fragte in die Runde, ob sich die Feuerwehr vorstellen könne, als Betreiber aufzutreten. Größere Unterstützungen oder Baumaßnahmen könne man dann über die Vereinsförderrichtlinien regeln. Schließlich einigte man sich darauf, dass die Mitglieder der Feuerwehr bei ihrer nächsten Versammlung darüber sprechen und sich dann mit der Gemeindeverwaltung in Verbindung setzen werden. So richtig erhitzten sich die Gemüter dann beim Thema Kläranlagenneubau und Abwasserversorgung. Der Bürgermeister informierte die Anwesenden über die neue Satzung und künftige Gebühren. Ein Bürger klagte, dass viele Ortsteile, die in der Vergangenheit ihre Kanäle ordentlich instand gesetzt und dafür bezahlt hätten, nun den Kernort subventionieren würden. Die Grundidee einer zentralen Kläranlage sei richtig, aber die Art der Finanzierung (geschätzte Kosten: mehr als 15 Millionen Euro) und die Satzung nicht. „Dabei wird vergessen, was wir schon alles gezahlt haben“, sagte er. Und er fügte hinzu: „Die Ehekirchener mussten jahrzehntelang ihren Geldbeutel nicht aufmachen.“Ein anderer fand noch drastischere Worte: „Das ist schlichtweg eine Sauerei, was mit Fernmittenhausen gemacht wird!“
Finanzierung des Abwassersystems sei ungerecht
Ehekirchens Bürgermeister Günter Gamisch appellierte an die Solidarität der Bürger. Vollkommene Gerechtigkeit gebe es nun einmal nicht. Irgendwann müsse man einen Schnitt machen. Durch eine große Einheit würden sich künftige Belastungen besser verteilen, versuchte er, seinen Zuhörern klarzumachen. Wie viele der Kosten letztendlich über Gebühren und wie viele über Beiträge finanziert werden sollen, stehe im Detail außerdem noch gar nicht fest.