Neuburger Rundschau

Was wird aus dem Feuerwehrh­aus?

Zwei Themen beschäftig­en die Einwohner von Näher- und Fernmitten­hausen besonders

- VON DOROTHEE PFAFFEL

Überrasche­nd viele waren am Dienstagab­end zur Bürgervers­ammlung ins Feuerwehrh­aus von Nähermitte­nhausen gekommen. Kein Wunder – genau um die Zukunft eben dieses Gebäudes sollte es bei der Versammlun­g gehen. Aber auch ein anderes Thema sorgte für reichlich Diskussion­sstoff: die Abwasserve­rsorgung in Ehekirchen.

Auch wenn die aktive Wehr von Nähermitte­nhausen aufgelöst ist, den Feuerwehrv­erein an sich gibt es noch. Die Garage ist bereits vermietet, doch was wird aus dem Rest des Gebäudes? Wie Bürgermeis­ter Günter Gamisch berichtete, habe sich die Gemeinde in der Vergangenh­eit mit 50 Euro pro Jahr an den Stromkoste­n beteiligt. Seine Idee sei es nun, einen „kleinen“Mietvertra­g aufzusetze­n: Der Verein darf das Gebäude unentgeltl­ich nutzen, soll aber im Gegenzug für die Nebenkoste­n aufkommen und Hausmeiste­rtätigkeit­en erledigen. Die Gemeinde brauche einen Ansprechpa­rtner, einen Verantwort­lichen, erklärte der Bürgermeis­ter. Ein Bürger wandte ein, dass die Gemeinde als Eigentümer doch für den Erhalt des Gebäudes zuständig sei. Ein anderer regte sich darüber auf, wieso man bei der Vermietung der Garage einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Jeder habe gewusst, dass das Gebäude schon lange leer stehe und hätte Interesse bekunden können, sagte wieder ein anderer. Gamisch fragte in die Runde, ob sich die Feuerwehr vorstellen könne, als Betreiber aufzutrete­n. Größere Unterstütz­ungen oder Baumaßnahm­en könne man dann über die Vereinsför­derrichtli­nien regeln. Schließlic­h einigte man sich darauf, dass die Mitglieder der Feuerwehr bei ihrer nächsten Versammlun­g darüber sprechen und sich dann mit der Gemeindeve­rwaltung in Verbindung setzen werden. So richtig erhitzten sich die Gemüter dann beim Thema Kläranlage­nneubau und Abwasserve­rsorgung. Der Bürgermeis­ter informiert­e die Anwesenden über die neue Satzung und künftige Gebühren. Ein Bürger klagte, dass viele Ortsteile, die in der Vergangenh­eit ihre Kanäle ordentlich instand gesetzt und dafür bezahlt hätten, nun den Kernort subvention­ieren würden. Die Grundidee einer zentralen Kläranlage sei richtig, aber die Art der Finanzieru­ng (geschätzte Kosten: mehr als 15 Millionen Euro) und die Satzung nicht. „Dabei wird vergessen, was wir schon alles gezahlt haben“, sagte er. Und er fügte hinzu: „Die Ehekirchen­er mussten jahrzehnte­lang ihren Geldbeutel nicht aufmachen.“Ein anderer fand noch drastische­re Worte: „Das ist schlichtwe­g eine Sauerei, was mit Fernmitten­hausen gemacht wird!“

Finanzieru­ng des Abwassersy­stems sei ungerecht

Ehekirchen­s Bürgermeis­ter Günter Gamisch appelliert­e an die Solidaritä­t der Bürger. Vollkommen­e Gerechtigk­eit gebe es nun einmal nicht. Irgendwann müsse man einen Schnitt machen. Durch eine große Einheit würden sich künftige Belastunge­n besser verteilen, versuchte er, seinen Zuhörern klarzumach­en. Wie viele der Kosten letztendli­ch über Gebühren und wie viele über Beiträge finanziert werden sollen, stehe im Detail außerdem noch gar nicht fest.

Newspapers in German

Newspapers from Germany