Unter keinem guten Stern
Crosslauf Lisa Basener kann sich wegen einer Verletzung nur bedingt auf die bayerische Meisterschaft vorbereiten, wird über 3150 Meter trotzdem Zweite. Wie ihr das gelungen ist
Auch zum Ausklang der Wintersaison sorgen die beiden Vorzeige-Leichtathletinnen aus dem Landkreis Neuburg/ Schrobenhausen weiter für Schlagzeilen. Lisa Basener (Oberhausen) und Jenny Birzl (Karlshuld) boten sowohl bei Landes- wie auch bei nationalen Titelkämpfen im Trikot ihres Vereins MTV 1881 Ingolstadt abermals Top-Leistungen und dürfen nun optimistisch in den Sommer gehen.
Für das Ausnahme-Lauftalent Lisa Basener war die bayerische Crosslaufmeisterschaft im oberfränkischen Kemmern ein Kräftemessen, das unter einem ganz besonderen Stern stand. Seit Mitte Januar musste sich die 16-jährige Bundeskaderathletin nämlich mit einer schmerzhaften Entzündung der Plantarsehne in der Ferse herumschlagen, die ein geregeltes Lauftraining unmöglich erscheinen ließ. Deshalb war sie gezwungen, sich fast ausschließlich mit Aqua-Jogging, Schwimmen und Fahrradfahren auf einen schweren, weil ebenen, 3150 Meter langen „Geschwindigkeitskurs“vorzubereiten.
Zudem hatte die gesamte weißblaue Läuferelite gemeldet und schlug gleich zu Beginn ein Höllentempo an. Während die Mitbewerberinnen immer wieder mit Tempoverschärfungen versuchten, sich vom Feld abzusetzen, aber bald wieder eingesammelt wurden, blieb Basener in einer Verfolgergruppe ihrer Marschroute treu. Als sich schließlich die Spreu vom Weizen trennte, konnte die MTV-Athletin auf den letzten 300 Metern nicht mehr ganz folgen und musste ihrer Konkurrentin Jana Vollert (TG 48 Schweinfurt) um ganze drei Sekunden den Vortritt lassen. Mit dem bayerischen Vizemeistertitel war sie jedoch hoch zufrieden, weil das Rennen nach Ansicht von BLV-Lauftrainer Jörg Stäcker „die Qualität einer deutschen Meisterschaft“besaß.
Diese finden am kommenden Wochenende allerdings ohne Lisa Basener statt. Wegen ihrer immer noch nicht ausgeheilten Fersenverletzung verzichtet sie auf einen Start, um ihre großen Ziele in der Freiluftsaison – eine Medaille bei der deutschen Meisterschaft über 1500 Meter und eventuell sogar einen Start bei der U-18-Weltmeisterschaft in Nairobi (Kenia) – nicht zu gefährden.
Dafür durfte Hochspringerin Jenny Birzl nach ihrer Leistungsexplosion bei den bayerischen HallenTitelkämpfen, wo sie sich über 1,76 Meter schwang, zum ersten Mal bei der deutschen Hallenmeisterschaft der U20 ran. Im Sindelfinger Glaspalast lieferte die 17-Jährige trotz aller verständlichen Nervosität den drittbesten Wettkampf ihrer noch jungen Karriere ab und belegte mit übersprungenen 1,68 Meter einen mehr als achtbaren zwölften Rang. Kurz zuvor hatte sie bei der südbayerischen Meisterschaft in München mit 1,70 Meter sogar konkurrenzlos Gold gewonnen. Nun darf sich Jenny Birzl sogar zweitbeste Jugend-Hochspringerin Bayerns in der Halle nennen. Vor ihr rangiert nur noch die deutsche Vizemeisterin und bayerische Rekordhalterin Laura Gröll (LG Eckental).