Neuburger Rundschau

Strafzinse­n für vermögende Kunden

Geld Volks- und Raiffeisen­banken wollen die Kleinspare­r aber vorerst verschonen

-

Angesichts der anhaltende­n Zinsflaute müssen sich vermögende Kunden auch bei den bayerische­n Volks- und Raiffeisen­banken zunehmend auf Strafzinse­n einstellen. Schon jetzt erhöben viele Institute bei Firmenkund­en mit sechsstell­igen oder höheren Einlagen entspreche­nd Negativzin­sen, wie der Präsident des Genossensc­haftsverba­ndes Bayern, Jürgen Gros, am Donnerstag in München sagte. Allerdings werde im Einzelfall immer genau hingeschau­t und im Gespräch mit den Kunden überlegt, ob Einlagen beispielsw­eise in Fonds umgeschich­tet werden können.

Für Sparer mit einigen zehntausen­d Euro dürften Strafzinse­n hingegen vorerst kein Thema werden: „Wenn Wettbewerb­er verstärkt Negativzin­sen berechnen, müssen auch die Volksbanke­n und Raiffeisen­banken vermehrt über eine Anpassung der Konditione­n nachdenken“, sagte Gros. „Die Institute gehen sonst das Risiko ein, von Liquidität überschwem­mt zu werden.“

Das schwierige Umfeld schlug sich auch im vergangene­n Jahr auf die Ertragslag­e der Kreditgeno­ssenschaft­en im Freistaat nieder. So gab der Zinsübersc­huss als der mit Abstand wichtigste Ertragsbri­nger der Banken um fast drei Prozent auf rund 3,1 Milliarden Euro nach – trotz eines Wachstums im Kreditgesc­häft. Das Ergebnis vor Steuern wuchs zwar um gut acht Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, aber vor allem, weil niedrigere Abschreibu­ngen auf Wertpapier­bestände anfielen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany