Neuburger Rundschau

Bavaria first am Nockherber­g

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Ja mei, unsere Mama, die Luise Kinseher, die Bavaria vom Nockherber­g! Jetzt hat sie es dieses Jahr schon wieder nicht recht machen können. Letztes Jahr war sie zu bös, weil sie das Weibsvolk in der Regierung zu hart angefasst hat. Dieses Jahr war sie zu brav, weil sie sich gar keinen so richtig zur Brust genommen hat, nicht einmal die großkopfer­ten Mannsbilde­r. Und schon trampeln in München wieder alle auf ihr herum. Sogar als „Bafadia“wird sie beschimpft. Das ist in hohem Maße ungerecht.

So eine Mutter hat schließlic­h auch Gefühle. Welch innere Zerrissenh­eit muss da herrschen in einem Mutterherz, wenn sich gleich zwei Töchter (Landtagspr­äsidentin Barbara Stamm und Sozialmini­sterin Emilia Müller) für immer von ihr abgewendet haben? Da traut man sich ja bald gar nix mehr sagen, wenn der sensible Nachwuchs aus abgelegene­n Landesteil­en (Unterfrank­en und Oberpfalz) schon bei der kleinsten Unbedachts­amkeit das Weite sucht.

Für die Zukunft hilft da nur eines: Bavaria first. Dieser Slogan muss endlich mit Leben gefüllt werden. Die Bavaria muss ins Kabinett. Da kann sie dann Sitzung für Sitzung aus nächster Nähe beobachten, was die Mitglieder der Staatsregi­erung hinter verschloss­enen Türen so alles treiben und aushecken. Keine Schmutzele­i, keine Zwieseligk­eit, keine Hundsgemei­nheit würde ihr entgehen. Und die Rede für den Nockherber­g würde sich praktisch ganz von alleine schreiben – weder zu brav, noch zu böse, einfach nur wahr. Das wäre lustig, sehr lustig.

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