Neuburger Rundschau

Adios Xabi!

Fußball Alonso macht zum Saisonende Schluss. Er hegt noch einen großen Traum

- VON FLORIAN EISELE

Xabi Alonso wird seine Karriere nach dieser Saison beenden. Das kündigte der 35-jährige Mittelfeld­spieler im Dienste des FC Bayern München an. Dabei schwingt schon jetzt ein Hauch Melancholi­e mit. Auf Twitter postete Alonso ein Schwarz-Weiß-Bild, das ihn mit den Fußballsch­uhen in der Hand zeigt. Darunter ist zu lesen: „Ich habe es gelebt, ich habe es geliebt. Leb wohl, wunderschö­nes Spiel.“Alonso ist nach Philipp Lahm der zweite Leistungst­räger der Münchner, der im Sommer seine Fußballsch­uhe an den Nagel hängen wird. Im Gegensatz zu Lahms Entscheidu­ng kam Alonsos Abschied aber weniger überrasche­nd.

Doch leicht fiel dem Basken die Entscheidu­ng nach einer Laufbahn voller Titel und mit „Klubs voller Charisma“keineswegs. „Ich wollte meine Karriere auf dem höchsten Niveau beenden. Und bei Bayern zu spielen, ist das höchste Niveau auf der Welt“, erklärte der Fußballpro­fi mit der weltmännis­chen Art im Internet-TV des FC Bayern.

Im Sommer 2014 stieß er von Real Madrid zu den Münchnern und gewann mit ihnen bislang einmal den deutschen Pokal und zweimal die deutsche Meistersch­aft. Zum großen Wurf in der Champions League reichte es in München bisher noch nicht. Schafft es der 35-Jährige aber am 3. Juni in Cardiff, mit einem Sieg im Finale der Königsklas­se abzutreten, wäre es für ihn der dritte Triumph mit dem dritten Verein. Bislang ist der Niederländ­er Clarence Seedorf der einzige Profi, dem dies gelang. Doch auch so hat Alonso alles gewonnen, was es im Weltfußbal­l zu holen gibt: Mit der spanischen Nationalma­nnschaft wurde er zweimal Europameis­ter und einmal Weltmeiste­r. Mit Real Madrid und Bayern München sammelte er nationale Meistertit­el, mit Real und dem FC Liverpool jeweils in der Champions League setzte er sich die europäisch­e Vereinskro­ne auf. Dabei war Alonso auch einer der Hauptdarst­eller in einem der spektakulä­rsten Spiele der Königsklas­se: Mit dem FC Liverpool lag er 2005 im Finale der Champions League zur Halbzeit mit 0:3 gegen den AC Mailand zurück, der vom heutigen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti trainiert wurde. Die „Reds“schafften aber noch das Unglaublic­he und holten den Rückstand zum 3:3 auf. Das Tor zum Ausgleich besorgte Alonso selbst, im Elfmetersc­hießen setzten sich die Engländer durch. Der FC Bayern bedauerte gestern die Entscheidu­ng Alonsos. Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge sagte: „Xabi Alonso ist einer der ganz Großen des Weltfußbal­ls. Er ist darüber hinaus eine herausrage­nde Persönlich­keit, ein Gentleman des Fußballs.“Was Alonso nach der aktiven Laufbahn macht, lässt er seit geraumer Zeit offen. „Natürlich gibt es etwas in meinem Kopf“, hatte er im Wintertrai­ningslager in Katar erklärt. Eine Zukunft als Trainer ist bei dem Mittelfeld­lenker bestens vorstellba­r.

 ?? Foto: Imago ?? Aus zum Saisonende: Xabi Alonso.
Foto: Imago Aus zum Saisonende: Xabi Alonso.

Newspapers in German

Newspapers from Germany