Tempo 60? Beibehalten!
Nicht nur, dass die Geschichte um den Südpark längst ein besonders groteskes Stück Stadtgeschichte ist. Man muss sich das einmal laut vorlesen und sich all die absurden Randgeschichten auf der Zunge zergehen lassen. Es geht dabei um: Ein 19 Jahre altes Gewerbegebiet, das als Reaktion auf die wirtschaftlichen Vorstöße in Ingolstadt – sprich: Westpark – aus dem Boden gestampft wurde, ohne für einen adäquaten innerstädtischen Anschluss und einen sicheren auf der anderen Seite zu sorgen. Es geht auch um Neuburger, die ihre Häuser in der Hoffnung gekauft haben, sich an einem ruhigen Fleckchen Erde einzurichten. Und eine Straße, die abseits jeder Verkehrsordnung nach Belieben genutzt wird. Jeder sieht weg und der Verkehr rollt vorbei an den Häuschen hinein in das Gewerbegebiet ohne (legale) Zufahrt. Brummbrummbrumm.
Zeit wird’s, dass auch während der Bauphase kleinere Probleme angepackt werden, wie die Geschwindigkeit. Tempo 60. Die Gefahrenstelle auf der Bundesstraße wird sich zwar mit der neuen Zufahrt von selbst lösen, wenn niemand mehr links abbiegen muss. Aber für die Zeit bis es so weit ist, bringt die Entschleunigung auf der B 16 Sicherheit und womöglich auch kürzere Wartezeiten an der Ausfahrt. Damit haben Stadt, Polizei und Staatliches Bauamt auf die chaotischen Verkehrssituationen aus der Vorweihnachtszeit richtig reagiert. Statt die Geschwindigkeitsbegrenzung nach dem Ausbau des Eternitwegs wieder aufzuheben, sollte sie aber beibehalten werden, bis die Zufahrt ausgebaut ist. Das gibt einer grotesken Geschichte immerhin etwas Struktur zurück.