Wie viel Allee sollte sein?
Magna will sein Gebäude erweitern
Der Automobilzulieferer Magna will die Anlieferungsflächen am neuen Produktionsgebäude in der Grünauer Straße erweitern. Doch der Platz im Industriegebiet mitten im Auwald ist begrenzt. Deswegen soll die von der Stadt geforderte Grünfläche an der Ostseite vollständig mit einer Rampe samt Vordach überbaut werden. Kein Problem, sagten sowohl das Bauamt wie auch die Mitglieder des Bauausschusses. Doch im Süden wird die Baugrenze um satte 25 Meter überschritten, sodass nur mehr ein kleiner Reststreifen von fünf Metern übrig bleiben würde.
Bereits mit der Baugenehmigung war die Stadt der Firma entgegengekommen und hatte Befreiungen ausgesprochen. Doch wegen eines neuen Auftrages will Magna sich weiter vergrößern. Das sorgte für einige Diskussionen im Gremium. Während Oberbürgermeister Bernhard Gmehling besonders die angekündigten 100 neuen Jobs beglückte, sieht die Bauverwaltung die Sache kritisch. Stadtbaumeister Dieter Reichstein sagte: „Unser Ziel ist es, den Alleecharakter von Grünau zum Schloss zu erhalten. Alle anderen Anfragen von Firmen haben wir deswegen bisher immer abgelehnt.“Carola Schwarz (Grüne) war der Erhalt eines ordentlichen Grüngürtels ebenfalls sehr wichtig: „Eine mögliche Erweiterung hätte die Firma ja schon beim Bau bedenken können.“Peter Segeth (CSU) argumentierte, dass der Alleecharakter in dieser Straße ohnehin schon oft unterbrochen sei, wie etwa bei der Kläranlage, dem Bauhof oder in Herrenwörth.
Man bemühte sich schließlich um einen Kompromiss. So soll jetzt eine von Förster Alfred Hornung (CSU) vorgeschlagene Rankhilfe das geschlossene Grün auf kleiner Fläche erhalten und gleichzeitig noch den ökologischen Wert erhöhen.
Eine Bedingung knüpfte die Stadt dann aber doch noch an ihre Zustimmung. Die Firma Magna muss neue Parkplätze schaffen. Denn die seien im Industriegebiet Mangelware, wie Verkehrsreferent Bernhard Pfahler (FW) vonseiten der Betriebsräte immer wieder hört. Viele Firmen benützten die Parkplätze als Lagerflächen und die Autos stünden dann kreuz und quer entlang der Straßen. Magna muss nun – wie ohnehin schon geplant, aber zuletzt nach hinten verschoben – einen Parkplatz im Norden des Betriebsgeländes bauen. (glori)