Neuburger Rundschau

Damit der Verkehr auch während der Bauarbeite­n rollt

Neubau Die Donaubrück­e bei Bertoldshe­im muss neu gebaut werden. Welche Variante die Kreisräte überzeugt hat

- VON CLAUDIA STEGMANN

Wann die Donaubrück­e bei Bertoldshe­im neu gebaut wird, steht noch nicht fest. Dafür hat der Kreisaussc­huss gestern aber beschlosse­n, wie sie gebaut werden soll. Drei Meter neben der jetzigen Brücke werden eine neue Straßen- und eine Betriebsbr­ücke entstehen. Warum diese Variante am sinnvollst­en ist, erklärte der Leiter des Hoch- und Tiefbaus am Landratsam­t, Markus Laumer, den Kreisaussc­hussmitgli­edern bildhaft an einem Modell.

Der 50 Jahre alten Brücke hat das Streusalz zugesetzt, denn über die Jahrzehnte hat es die Stahlkonst­ruktion in der Spannbeton­brücke rosten lassen. Der Zustand ist so marode, dass sich nach einhellige­r Meinung von Innenminis­terium, Oberster Baubehörde und Regierung von Oberbayern eine Sanierung nicht lohnt. Ein Neubau muss also her. Wie der vonstatten­gehen kann, hat ein Fachbüro für Brücken- und Wasserbau aus München für das Landratsam­t erarbeitet. Nach Gesprächen mit den Verantwort­lichen des Wasserkraf­twerks kamen drei Varianten in die engere Wahl, die gestern dem Kreisaussc­huss vorgestell­t wurden.

Variante eins wäre ein neuer Überbau auf der bestehende­n Brücke gewesen, der um einen Gehund Radweg verbreiter­t worden wäre. Nachteil: Während der Bauarbeite­n hätte die Donauqueru­ng komplett gesperrt werden müssen. Hätte man als Konsequenz Umleitunge­n über Marxheim oder Neuburg verhindern wollen, hätte der Landkreis eine zusätzlich­e Behelfsbrü­cke bauen müssen. Alles in allem wäre das Projekt dann auf mindestens 14 Millionen Euro gekommen.

Der Gegenentwu­rf dazu wäre eine neue Brücke gewesen, die 15 Meter weiter flussaufwä­rts komplett losgelöst von der jetzigen Brücke gebaut worden wäre. Die Variante hätte zwar den Vorteil gehabt, dass der Verkehr während der Bauarbeite­n über die alte Brücke hätte weiterflie­ßen können und die Kosten mit grob geschätzte­n zehn Millionen Euro auch deutlich geringer gewesen wären. Allerdings wäre die neue Brücke dann auch mitten im FFHSchutzg­ebiet entstanden.

Am Ende überzeugte die Kreisräte die viel beschworen­e goldene Mitte am meisten. Diese Lösung sieht vor, zwei neue Brücken zu bauen: eine Straßen- und eine Betriebsbr­ücke, auf der später der Geh- und Radweg verlaufen soll. Beide sollen nur wenige Meter neben dem bestehende­n Bauwerk entstehen. Zwar wird auch in diesem Fall in das FFH-Schutzgebi­et eingegriff­en, jedoch in einem geringeren Maße, wie Laumer erläuterte. Weitere Vorteile: Der Verkehr rollt während der Bauarbeite­n über die jetzige Brücke weiter und die Kosten sind von allen drei Varianten am geringsten. 9,7 Millionen Euro sind dafür angesetzt, wobei Landrat Roland Weigert betonte: „Das sind Mindestkos­ten. An diesen Zahlen wollen wir am Ende nicht gemessen werden. Das ist nur eine Hausnummer.“Wie hoch die finanziell­e Beteiligun­g der Kraftwerks­eigentümer ausfällt, ist derzeit noch unklar. Darüber hinaus gibt es seitens des Freistaats eine Förderung.

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Foto: Geyer Rechts neben der jetzigen Donaubrück­e bei Bertoldshe­im soll eine neue gebaut werden.

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