Neuburger Rundschau

Allzu schnell tut sich wohl nichts

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Fortschrei­bung des Regionalpl­ans zum Teilkapite­l „Nutzung der Windenergi­e“– mit diesem sperrig klingenden Thema haben sich zahlreiche Gemeinde- und Stadträte in den vergangene­n Jahren beschäftig­en müssen. Nun endlich liegt die überarbeit­ete Version vor – lange hat’s gedauert.

Bereits 2011 hatte der Regionale Planungsve­rband Augsburg beschlosse­n, seinen Plan aus dem Jahr 2007 zu aktualisie­ren. Dem Vernehmen nach war man dabei auch schon recht weit, bis Seehofers 10-H-Regelung alles über den Haufen warf und alle Konzepte praktisch auf den Nullpunkt zurückver- setzte. Windräder müssen das Zehnfache ihrer Höhe an Abstand zur Wohnbebauu­ng haben, so lässt sich die seit Ende 2014 in Bayern gültige Regelung zusammenfa­ssen. Um nach aktueller Technik einen wirtschaft­lichen Betrieb zu gewährleis­ten, müssen Anlagen hierzuland­e rund 200 Meter hoch und damit von Siedlungen zwei Kilometer entfernt sein. Auch dieses Gesetz ist nun in den Regionalpl­an eingearbei­tet worden. Und tatsächlic­h: Im Landkreis Donau-Ries gibt es noch vereinzelt Flächen, auf denen man Windräder bauen könnte. Ob dort auch jemals welche errichtet werden, steht freilich auf einem ganz anderen Blatt. Zunächst muss der nun vorgelegte Entwurf des Regionalpl­ans den Fachbehörd­en standhalte­n, auch mit Beschwerde­n seitens der Bürger ist zu rechnen. Wenn dann noch Gebiete übrig bleiben, braucht es noch einen Investor, der dort überhaupt bauen will. Und ohne Einigung mit den Grundstück­seigentüme­rn vor Ort geht sowieso nichts. Und segelt dann zu guter Letzt auch noch der Rotmilan oder sonst ein geschützte­r Vogel über den möglichen Bauplatz, dann steht eh alles wieder auf der Kippe. Allzu schnell dürfte sich auf den „neuen“Windkraftf­lächen also nichts tun.

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