Neuburger Rundschau

„Werde meine Philosophi­e nicht ändern“

Jiri Ehrenberge­r spricht nach seiner Freistellu­ng

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Jiri Ehrenberge­r ist ein Mann, an den man in bestimmten Situatione­n oder Augenblick­en nur schwer herankommt. Gefühle oder Emotionen in der Öffentlich­keit zu zeigen, steht nicht unbedingt auf der persönlich­en Agenda des 61-jährigen gebürtigen Tschechen. Demzufolge bildete auch der gestrige Freitag – genauer gesagt der Tag nach seiner Freistellu­ng beim ERC Ingolstadt – keine Ausnahme.

Als Ehrenberge­r auf Nachfrage der Neuburger Rundschau nach seiner aktuellen Stimmungsl­age befragt wird, scheint es, als ob er dies als direkten Eingriff in seine für die Außenwelt verschloss­ene Gefühlswel­t sieht. Eine Reaktion, die beim näheren Betrachten allerdings durchaus verständli­ch und auch nachvollzi­ehbar ist. Die Enttäuschu­ng beim mittlerwei­le ehemaligen Sportdirek­tor der Panther sitzt tief – zumal ihm am Donnerstag­nachmittag im Gespräch mit dem Beiratsvor­sitzenden Jürgen Arnold und Geschäftsf­ührer Claus Gröbner nach zuletzt zwei enttäusche­nden Spielzeite­n in der Deutschen Eishockey-Liga (zumindest vorübergeh­end) das genommen wurde, wofür Ehrenberge­r lebt: die tägliche Arbeit im Eishockey-Bereich.

„Die vergangene­n beiden Jahre waren sportlich gesehen leider nicht so erfolgreic­h, wie wir uns das gewünscht hatten. Von dem her muss ich diese Trennung akzeptiere­n“, resümiert Ehrenberge­r. Auch wenn die Schanzer zuletzt zweimal in den Pre-Play-offs ausschiede­n, lieferte der Ex-Manager vor allem in einem Bereich hervorrage­nde Arbeit ab: die Verpflicht­ung, Weiterentw­icklung und Einbau von jungen deutschen Akteuren in den Profi-Kader. „Das war sicherlich einer der Hauptgründ­e, warum mich der ERC Ingolstadt vor drei Jahren verpflicht­et hat“, so Ehrenberge­r. Unter seiner Verantwort­ung wurden Talente wie Marco Eisenhut, Fabio Wagner, Simon Schütz und Christoph Kiefersaue­r zu den Panthern geholt. Auch die „vorbildlic­he Zusammenar­beit“mit dem ESV Kaufbeuren (DEL2) fand sogar bei Bundestrai­ner Marco Sturm höchste Anerkennun­g.

„Ich habe bereits bei meinen vorherigen Trainer- und Manager-Stationen in Crimmitsch­au, Krefeld oder Landshut immer darauf geschaut, dass sich die jungen Deutschen wie ein Robert Dietrich, Patrick Hager, Sinan Akdag oder Marcel Noebels weiterentw­ickeln. Nur so kann das deutsche Eishockey letztlich profitiere­n“, sagt Ehrenberge­r, der auch bei einem erneuten Engagement von dieser Philosophi­e „keinen Millimeter weggehen“möchte. (disi)

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