Neuburger Rundschau

Dringender Gesprächsb­edarf

Bundesliga Der FC Ingolstadt ist nach der 2:5-Niederlage in Hoffenheim nicht zur Tagesordnu­ng übergegang­en. Warum Marvin Matip vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln optimistis­ch bleibt und worin er den Schlüssel zum Erfolg sieht

- VON BENJAMIN SIGMUND

Marvin Matip lässt sich seinen Optimismus nicht nehmen. Er bleibt stets positiv, fiel die Niederlage noch so unglücklic­h aus. Nach jedem Spiel, wenn die Worte des Kapitäns des FC Ingolstadt gefragt sind, diktiert er den Journalist­en in die Blöcke, „absolut vom Klassenerh­alt“überzeugt zu sein.

Matip rückt von dieser Denkweise nicht ab. Daran können auch die jüngste 2:5-Niederlage der Schanzer in Hoffenheim und der Fünf-Punkte-Rückstand auf den Relegation­splatz nichts ändern. Dennoch haben die fünf Gegentore von Hoffenheim Spuren hinterlass­en. Gerade der Auftritt in den letzten 15 Minuten, als der TSG drei Tore gelangen, stimmt nachdenkli­ch. Die Schanzer verloren die Kontrolle, rannten in ein unnötiges Debakel. Matips Worte machen deutlich, dass in dieser Phase rein gar nichts mehr stimmte. „Jeder hat es versäumt“, sagt der 31-Jährige etwa, „für sich seinen Job zu machen“. Die Mannschaft habe die einfachste­n Dinge vermissen lassen. „Wir sind nicht mit den Gegenspiel­ern mitgegange­n, haben die Mitspieler nicht mehr geschützt und die Kommunikat­ion auf dem Platz hat nachgelass­en.“

Ein Verhalten, das eine Aussprache nach sich zog. Mit dem Trainer und dem kompletten Stab, dann im Mannschaft­skreis und in kleineren Gruppen habe man sich zusammenge­setzt, um das Geschehene zu analysiere­n. „Am Ende stand der Glaube“, so Matip, „dass wir die Mittel haben, den Klassenerh­alt noch zu schaffen.“Da war er wieder, Matips Optimismus.

Ein Meister im positiven Denken ist auch Trainer Maik Walpurgis. Auch er erwähnte die „vielen Gespräche“unter der Woche, um die Pleite in Hoffenheim aufzuarbei­ten und zu analysiere­n. In seine stets optimistis­chen Aussagen mischten sich vor dem heutigen Spiel (18.30 Uhr) den 1. FC Köln aber auch leise Kritik an seiner Mannschaft, die in Hoffenheim bis zu besagter 75. Minute überzeugt hatte. „Es reicht nicht, gute Leistungen zu zeigen. Wir müssen diese ins Ziel bringen, die letzten Prozente draufpacke­n und uns belohnen.“Jetzt komme es darauf an, so Walpurgis weiter, „diesen letzten Schritt zu machen“.

Gegen den 1. FC Köln, der derzeit von personelle­n Problemen ge- beutelt ist, kehrt Mathew Leckie nach seiner Rotsperre wieder in die erste Elf der Schanzer zurück. Neben Moritz Hartmann, der bis Anfang April fehlen wird, steht wohl auch Robert Leipertz (Oberschenk­elprobleme) nicht zur Verfügung.

„Köln in der aktuellen Verfassung ist ein Gegner, den man mit einer hoch konzentrie­rten Leistung schlagen kann“, sagt Marvin Matip und betont: „Es haben alle begrifgege­n fen, dass wir absolut nichts mehr zu verschenke­n haben. Wenn wir zu Null spielen, gewinnen wir die Spiele auch.“Ohne Gegentreff­er blieb der FCI in dieser Saison allerdings erst dreimal.

Ein Schlüssel wird sein, darin sind sich alle einig, Kölns Topstürmer Anthony Modeste auszuschal­ten. In den bisherigen drei Bundesliga­duellen erzielte Köln gegen den FCI vier Treffer. Alle gelangen Modeste, der

in der laufenden Spielzeit insgesamt 17 Tore erzielt hat. Den Stürmer zu stoppen, fällt auch in den Aufgabenbe­reich Matips, der selbst von 2005 bis 2010 für Köln auflief. Gelingt dies, kann Matip seinen Optimismus aus gutem Grund beibehalte­n.

Mögliche Aufstellun­g Hansen – Matip, Tisserand, Brégerie (Roger) – Hadergjona­j, Cohen, Morales, Suttner – Groß, Leckie – Lezcano

 ?? Foto: Roland Geier ?? Es gab viel zu besprechen: Die 2:5 Niederlage bei der TSG Hoffenheim hat beim FC Ingolstadt Spuren hinterlass­en. Hier diskutiert Marvin Matip mit Co Trainer Ovid Hajou.
Foto: Roland Geier Es gab viel zu besprechen: Die 2:5 Niederlage bei der TSG Hoffenheim hat beim FC Ingolstadt Spuren hinterlass­en. Hier diskutiert Marvin Matip mit Co Trainer Ovid Hajou.

Newspapers in German

Newspapers from Germany