Die Liebe von A bis Z
Die Frauen im Leben des Maestro Camilleri
91 ist er im vergangenen September geworden: Andrea Camilleri, bekannt geworden durch seine auch verfilmten Krimis um Commissario Montalbano, aber weit darüber hinaus ein Maestro der italienischen Literatur. Und in diesem langen Leben hat viel Platz gefunden, gab es viele Frauen auch: „Angelica, Carmen, Desideria, Inés, Xenia… Ich habe sie alle geliebt, für eine Stunde oder für immer“, schreibt Camilleri in seinem Erinnerungsbuch, das schlicht „Frauen“heißt und dann tatsächlich von A bis Z jedem Buchstaben einen Namen zuzuweisen hat.
Aber keine Sorge, auch wenn Camilleri viele Damen durchaus mit überzeugenden körperlichen Attributen charakterisiert – es geht hier eigentlich nicht um das stolze Kerbholz eines Eroberers. Der Maestro verneigt sich auch vor Nofretete und Jeanne (d’Arc) und erzählt vor allem sehr schöne Anekdoten von befreundeten Frauen oder den Frauen von Freunden. Die schöne Mirella, die dank vieler Verehrer auch die beängstigende Schwester Lulla mitversorgen kann; Inés, die den Nebenmann im Flugzeug verzweifelt zum Richter über ihr Schicksal macht; die Schlangenfrau Ramona, in ihrem Liebesglück abhängig von Eifersucht; Manipulatorinnen und frauliche Freigeister, die Prostituierte und die Großmama …
Man(n) hört dem alten Herrn gerne zu (und sieht ihm manche Zotigkeit nach). (ws)