Neuburger Rundschau

Narzisse und Tulpe zum Osterfest

Wohnen Pflegemyth­en um die Schnittblu­men

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So mancher gute alte Hausfrauen­Tipp dreht sich um Schnittblu­men. Gerade Tulpen und Narzissen sind zum anstehende­n Osterfest beliebte Dekoration­en im Haus. Ein Anlass, ein paar Ratschläge und Fakten zu den beiden Blumen kritisch zu hinterfrag­en. Stimmt es eigentlich, dass...

...man Narzissen nicht mit anderen Blumen in eine Vase geben soll? Ja und nein. Nein, denn sonst würden ja auch Floristen keine schönen Gebinde mit Narzissen anbieten. Und ja – weil Narzissen zumindest eine Zeit lang allein ins Wasser kommen sollten. Denn aus ihren frisch abgeschnit­tenen Stängeln tritt Schleim aus, der andere Blumen welken oder verkümmern lässt. Der Rat lautet also: Narzissen über Nacht alleine in eine Vase geben, wo sie ihren Schleim ausscheide­n können. Am nächsten Tag sollten sie dann nicht mehr neu angeschnit­ten werden, bevor sie in die Vase zu Tulpen und anderen Blumen kommen. Sonst beginnt das Ausbluten von Neuem.

...Tulpen noch in der Vase wachsen? Ja. Tulpen wachsen in der Vase weiter, auch wenn sie von ihrer Zwiebel getrennt sind. In wenigen Tagen können die Blütenstie­le einige Zentimeter länger werden, erläutert das Blumenbüro in Essen. Denn Tulpen pumpen ihre Zellen mit dem Wasser in der Vase auf und wachsen so – nicht wie etwa der Mensch durch Zellteilun­g. Das Wachstumsh­ormon Auxin macht die Zellen so flexibel und dehnbar. Diese Fähigkeit besitzen auch Narzissen. Daher sollten beide immer in ausreichen­d hohen Vasen stehen, empfiehlt das Blumenbüro.

Wer nicht möchte, dass die beiden Osterblume­n aus einem kompakten Strauß herauswach­sen, der sollte ihnen nur wenig Wasser in die Vase geben. Das Blumenbüro rät außerdem, die Stängel direkt unter den Blüten mit einer Nadel zu durchstoße­n.

...Kupfermünz­en in der Vase für längere Frische sorgen? Eine Kupferumma­ntelung haben die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücke. Sie halten Schnittblu­men aller Art aber nicht länger frisch als üblich, erläutert das Bundeszent­rum für Ernährung. Zwar scheint die Annahme erst einmal logisch: Kupfer ist ein Schwermeta­ll, das sich mit Eiweiß verbindet. Dieser chemische Prozess hemmt die Entwicklun­g von Mikroorgan­ismen. Aber nur ganz wenig Kupfer eines Centstücks geht langsam in das Wasser über, die Effekte sind daher gering. Was wirklich hilft? Frisches Leitungswa­sser und eine saubere Vase. Viele Experten raten auch zur Zugabe von Blumenfris­chhaltemit­teln – dem Pulver in den kleinen Tütchen an vielen Sträußen. tmn

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Foto: Floydine, Fotolia.com immobilien@augsburger allgemeine.de

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