Mit Keuschheit gegen den Krieg
Veranstaltung Das Oberstufentheater des Descartes-Gymnasiums führt die antike griechische Komödie „Lysistrata“auf. Warum das Stück hochaktuell ist
Durch Sexentzug einen Krieg beenden? Klingt zunächst verrückt – doch genau davon handelt die antike Komödie „Lysistrata“, die das Oberstufentheater des Descartes-Gymnasiums am 30. März im Neuburger Stadttheater aufführt.
Der Leiter des Theaterensembles, Tobias Jordan, umschreibt das Projekt so: „Es ist ein Stück über Liebe und Krieg, über drängende Sehnsucht und Begierde, über Geschlechterkonflikte, voll von anzüglichem Wortwitz und einer von Erotik und Sexualität aufgeladenen Metaphorik, Spaß und Irrsinn.“
Konkret spielt die Komödie des griechischen Dichters Aristophanes im antiken Griechenland zur Zeit des peloponnesischen Krieges. Athen kämpft gegen Sparta und seine Verbündeten. Das politische Stück ist ein Protest gegen den bereits 20 Jahre andauernden Krieg. Die Frauen beider Lager verbünden sich unter der Führung der Titelheldin Lysistrata und besetzen die Akropolis – das Zentrum von Finanzen und Macht. Aber nicht nur das: Die Frauen bleiben so lange enthalt- bis endlich wieder Frieden einkehrt. Was einfach klingt, ist schwer zu realisieren. Denn auch den Frauen fällt es schwer, ihr Vorhaben umzusetzen. Lässt sich auf diese Weise tatsächlich ein Krieg beenden? Titelheldin Lysistrata ist sich ihrer Sa- che sicher und tut alles Nötige, um den Frieden zu erzwingen.
Die 18-jährige Elena Habelt spielt die Rolle der Lysistrata. Sie beschreibt ihre Figur als Kämpferin. „Diese Komödie ist schwerer Stoff, voller Emotionen und Drama“, ersam, zählt Habelt. „Das Stück hat viele derbe Witze und es macht unglaublich Spaß, es zu spielen. Vor allem, weil sich viel darum dreht, dass es den Frauen schwerfällt, den Bund der Keuschheit einzuhalten.“Es sei ein riesiger Gegensatz zu den Stücken der vergangenen Jahre, sagt die Schülerin.
Seit Jordan das Oberstufentheater für die Jahrgänge zehn bis zwölf 2012 übernommen hat, inszenierte er unter anderem Stücke von William Shakespeare und Friedrich Dürrenmatt. Vergangenes Jahr war „Die Hexenjagd“von Arthur Miller an der Reihe.
Mit „Lysistrata“bringen die Schüler eine rund 2500 Jahre alte griechische Komödie auf die Bühne. Aktuell ist sie trotzdem. „Griechische Komödie hört sich zwar relativ trocken an, Geschlechterkonflikte sind dennoch modern“, findet der 16-jährige Thomas Strahl, der die Rolle eines Chormitglieds spielt. Bis jetzt sei alles, bei dem er mitgewirkt habe, ernst gewesen. „Lysistrata“sei hingegen trotz aller Ernsthaftigkeit sehr lustig.
Zu sehen ist die Komödie von Donnerstag bis Samstag, 30. März bis 1. April, jeweils um 20 Uhr im Neuburger Stadttheater. O
Karten sind im Descartes Gymnasium, im Bücherturm, in der Tourist Info, im Reisebüro Spangler und im Internet auf Eventim erhältlich. Der Eintritt beträgt sieben Euro. Neuburger Rundschau Färberstraße C 89, 86633 Neuburg Telefon: 08431/6776 50 Fax: 08431/6776 51
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