Her mit den Vollbärten!
Für Hersteller von Rasierapparaten brechen schwere Zeiten an: Der vollbärtige Mann ist gefragt. Wie in Urzeiten zieht er die Blicke von Frauen auf sich. Eine Studie im Journal of Evolutionary Biology belehrt uns, dass ein prächtiger Bart bei der Partnerwahl ein starkes Argument ist. In paarungswilligen Beobachterinnen mobilisiert er die Gewissheit, dass struppige Burschen die Versorgungssicherheit in einer Lebenspartnerschaft garantieren. In der Steinzeit kam der wirklich tüchtige Jäger nach wochenlanger Pirsch nicht nur mit reicher Beute, sondern auch mit imposantem Vollbart zu Weib und Kind zurück.
Der Urmann, der nach drei Tagen aufgab und seine wartende Frau mit ein paar Haselnüssen und dürftigem Bartwuchs überraschte, war allenfalls als Gelegenheitssammler geeignet. So erklärt sich ein weiteres Ergebnis der Studie: Männer mit Dreitagebart, so behaupten die Forscher, üben auf moderne Frauen zwar einen starken erotischen Reiz aus. Sie werden aber nur als mögliche Partner für kurzfristige Abenteuer eingestuft.
Dreitagebart-Träger, die flüchtige Liebeskontakte ablehnen und Ruhe suchen, sind gut beraten, wenn sie dem Gesicht mit Apparat oder Messer Glätte bescheren und Goethes Briefe aus dem Jahr 1798 lesen. Dort lässt sich ein Satz auf die Bartlosigkeit beziehen: „Ich gratuliere zu dem glatten Gesicht und wünsche vergnügt zu leben.“