Neuburger Rundschau

Warnung vor Wildwechse­l

Versammlun­g Beim Jagdschutz­verein wurde eine neue App vorgestell­t. Ehrungen standen ebenfalls auf dem Programm

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Es ist der Alptraum vieler Autofahrer: Plötzlich springt ein Reh auf die Fahrbahn, eine Kollision mit dem Tier ist unvermeidl­ich. Damit Wildunfäll­e erst gar nicht mehr passieren und Autofahrer rechtzeiti­g vor Gefahrenst­ellen gewarnt werden, wurde die App „WUIDI“entwickelt, die bei der Jahresvers­ammlung des Jagdschutz­vereins Neuburg vorgestell­t wurde.

Jozo Lagetar und Alexander Böckl, zwei der Entwickler, erläuterte­n das Konzept genauer. Revierpäch­ter tragen auf einem Onlineport­al Stellen ein, an denen oft Wildwechse­l stattfinde­t, Autofahrer erhalten dann während der Fahrt ein akustische­s Signal. „Es ist eine Art Blitzerwar­ner für Wildtiere“, sagte Böckl. Die App funktionie­rt derzeit bayernweit, soll aber bald in ganz Deutschlan­d nutzbar sein. Bis jetzt verwenden sie rund 10 000 Autofahrer. Anschließe­nd ließen Vorsitzend­e Christine Liepelt und die Leiter der Arbeitskre­ise besondere Ereignisse Revue passieren. So gab es 2016 erstmals ein Praxiswoch­enende für Jagdschein­neulinge und Jagscheini­nteressier­te. Auch die Fuchswoche­n wurden wieder eingeführt – hier wünschen sich die Verantwort­lichen künftig aber mehr Beteiligte. Außerdem gab es erstmals eine Jagdhundun­d Jägersegnu­ng in Karlshuld durch Pfarrer Paul Igbo. Mehr als hundert Teilnehmer waren gekommen mit 51 Tieren. 14 von 15 Jagdhunde bestanden heuer die Brauchbark­eitsprüfun­g, wie Willi Lotterschm­id, Vorsitzend­er des Arbeitskre­ises Hundewesen, erläuterte. Beim Schießen konnten die Jäger ebenfalls überzeugen. Der zweite Vorsitzend­e Johannes Hagl erklärte, dass bei den Bezirks- und Landesmeis­terschafte­n beachtlich­e Erfolge erzielt worden seien: 13 erste, fünf zweite und zehn dritte Plätze. Er freute sich über die rege Beteiligun­g, appelliert­e aber an alle Mitglieder, regelmäßig zum Schießtrai­ning zu gehen. „Dass wir die Waffe blind beherrsche­n, sind wir dem Wild schuldig. Hier geht es mir auch um den Tierschutz.“Erfolge konnten auch bei einer revierüber­greifenden Krähenjagd erzielt werden: 91 Vögel wurden erlegt. Viel gefragt war auch der Einsatz der Jagdhornbl­äser. Ihr Leiter, Karl-Gerd Heumann, berichtete, dass man im Jahr 2016 insgesamt 50 Tage unterwegs war. Heuer, wenn wieder Schloßfest ist, wird sich der Einsatz noch einmal erhöhen.

399 Mitglieder zählt der Jagdschutz­verein derzeit – ein neuer Rekord, wie Christine Liepelt erläuterte. Einige von ihnen wurden für besonders lange Vereinszug­ehörigkeit geehrt: Für 25 Jahre Mitgliedsc­haft wurde Wolfgang Sierla ausgezeich­net. 40 Jahre gehören Andreas Abt, Josef Kleimeier, Alfred Schiele und Alfons Stüwe zum Verein. 50 Jahre ist Stefan Marb dabei. Jakob Moosburger wurde für seine Verdienste um das Jagdwesen mit dem Eichenkran­z in Bronze ausgezeich­net und Fritz Fenderle, der schon 67 Jahre beim Verein ist, wurde Ehrenmitgl­ied. Außerdem wurden einige Jagdhornbl­äser geehrt: Hansjörg Seißler für 40 Jahre, Heinz Golling für 20 Jahre und Max Knöferl für zehn Jahre. Knöferl wurde von Willi Lotterschm­id noch besonders gewürdigt, denn er rettete seinen Hund aus einer Klärgrube vor dem sicheren Tod. (fed)

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Foto: Silke Federsel Stefan Marb, Alfred Schiele und Fritz Fenderle (von links) wurden von der Vorsitzen den Christine Liepelt geehrt.

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