Venedig im Visier von Terroristen
Islamisten planten offenbar Anschlag auf Rialtobrücke
Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne gegen die berühmte Rialtobrücke sind in Venedig vier Verdächtige festgenommen worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, wurden die drei Männer aus dem Kosovo sowie ein Minderjähriger bei nächtlichen Razzien gefasst, die an insgesamt zwölf verschiedenen Orten im Zentrum der italienischen Lagunenstadt erfolgten. Ins Visier der Ermittler gerieten sie wegen ihrer „religiösen Radikalisierung“bereits vor Monaten.
Venedig, wo zwei der Verdächtigen als Kellner arbeiteten, wird jedes Jahr von Millionen Touristen aus aller Welt besucht. Die Rialtobrücke überquert den Canal Grande und gehört zu den beliebtesten Zielen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sagte einer der Verdächtigen kürzlich in einem abgehörten Telefonat: „Wegen all der Ungläubigen in Venedig kommst du mit einer Bombe unter der Rialtobrücke sofort ins Paradies.“Das seien alarmierende Äußerungen gewesen. Staatsanwalt Adelchi d’Ippolito sagte, die Festgenommenen hätten sich auch über die Herstellung von Sprengstoff informiert, jedoch noch nicht die nötigen Mittel gehabt.
Die Männer hätten PropagandaVideos der Terrormiliz Islamischer Staat angesehen und ihre Unterstützung für den IS bekundet, sagte Staatsanwalt d’Ippolito. „Das war nicht nur Theorie.“Einige von ihnen sollen auch den Wunsch geäußert haben, in Syrien zu kämpfen. Auch den Anschlag im Londoner Parlamentsviertel in der vergangenen Woche hätten sie begeistert kommentiert, hieß es. Daraufhin hätten die Ermittler rasch gehandelt. Innenminister Marco Minniti lobte den „Erfolg bei der Terrorismusprävention“.