Gut beraten im Allergie Mobil
Gesundheit Der Deutsche Allergie- und Asthmabund informierte gestern in Neuburg. Was Betroffene erfahren konnten
Reiner Ebel kommt viel herum in ganz Süd- und Ostdeutschland. Gestern stand der Allergieberater mit seinem mobilen Infostand auf dem Neuburger Schrannenplatz. Der Schifferstädter berät von März bis Oktober für den Deutschen Allergieund Asthmabund (DAAB) Betroffene über Allergien, ihre Ursachen und Behandlungsmethoden.
Im umgebauten Wohnmobil informiert Ebel nicht nur Passanten, die zu ihm hereinschauen, er misst auf Wunsch auch die Lungenfunktion und hat jede Menge Infomaterial im Angebot. „Bei akuten Fällen empfehle ich die Patienten an Fachärzte weiter“, verrät der 58-Jährige. Zu beachten sei, dass es verschiedene Allergologen gebe. „Bei Neurodermitis sollte man den Hautarzt aufsuchen. Der hilft bei Asthma aber natürlich nicht weiter, dann geht’s besser zum Lungenfacharzt.“
Allergien sind mittlerweile ein Megathema. Stetig steigt die Zahl der Betroffenen, laut DAAB leiden in Deutschland 16 Prozent der Bevölkerung unter Heuschnupfen. Es sei wichtig, eine Allergie richtig behandeln zu lassen. Er treffe bisweilen auf Leute, die einen Heuschnupfen nicht behandeln ließen, sagt Ebel. „Dabei kann daraus nach ein paar Jahren Asthma daraus werden“, erklärt der Allergieberater. Fast ein Drittel der Allergiker ist davon betroffen. Wird das Asthma gar chronisch, helfe nur mehr die dauerhafte Einnahme eines Kortisonsprays.
Ausgelöst wird eine Pollenallergie durch den Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern. Jetzt im Frühling grassieren die sogenannten Frühblüher, dazu zählen Hasel und Erle, deren Pollenflug sich aber schon wieder dem Ende zuneigt. Dagegen steigt die Belastung durch die Birke, die besonders vielen Zeitgenossen Beschwerden bereitet. Allergiker klagen dieser Tage über verstopfte Nasen, juckende Augen, Atemnot und Hustenanfälle. Und auch der Kreislauf rebelliert, viele Geplagte fühlen sich schlapp und ausgelaugt.
Schuld daran sei das Immunsystem, führt Reiner Ebel aus. Es reagiert überempfindlich auf die Eiweiße diverser Pflanzenpollen und löse beim Betroffenen die saisonale allergische Rhinitis aus, auch Pollenallergie oder landläufig Heuschnupfen genannt. Warum das Immunsystem bei Allergikern quasi Amok läuft, liegt an den hohen hygienischen Standards in den Industrieländern. Das Immunsystem ist bakteriologisch und virologisch unterbeschäftigt und sucht sich eine andere Spielwiese, so eine Theorie. Eine bayerische Studie belegt, dass Kinder auf dem Land, die eher mit Haustieren und im Freien aufwachsen, weniger zu Allergien und Neurodermitis neigen als Stadtkinder.
Betroffen von Allergien, so Reiner Ebel, seien alle Altersgruppen. Wer sich mit einem vermeintlichen Infekt herumschlage, der nicht mehr weggehen möchte, dem rät der Allergieberater zu einem Allergietest, am verbreitesten ist der sogenannten Prick-Test auf der Haut. Auf dessen Basis könne der Facharzt zu einer weitergehenden Behandlung mit Tabletten, Tropfen oder Spritzen raten. (nel) In Neuburg von 9 17 Uhr:
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