Neuburger Rundschau

Radwege: Das sind die Vorschläge

Infrastruk­tur An sieben Ecken Neuburgs will die Arbeitsgru­ppe Straßenver­kehr die Wege für Radler ausbauen lassen. Das Problem: In vielen Fällen müssten die Anwohner zahlen

- VON BASTIAN SÜNKEL

In sieben Tagen die Welt erschaffen, sieben Fliegen auf einen Streich und sieben Todsünden. Die Sieben ist zweifelsfr­ei eine der symbolisch aufgeladen­sten Zahlen unseres Kulturkrei­ses. Ob sich die Arbeitsgru­ppe Straßenver­kehr darüber Gedanken gemacht hat, bevor sie einen Teil ihres Radwege-Ausbau-Konzepts im Verkehrsau­sschuss am Donnerstag präsentier­t hat, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Für die Radfahrer und die Anwohner jener Wege stellen die Pläne jedenfalls eine – je nachdem – glückliche wie möglicherw­eise schlechte Verheißung dar – denn in vielen Fällen müssten die Anwohner für den Ausbau aufkommen.

Von der Einmündung Ostendstra­ße bis nach Herrenwört­h zum Gelände des BSV Neuburg schlägt die Arbeitsgru­ppe (AG) ihren ersten Radweg vor. Auch eine Anbindung aus dem Neubaugebi­et an die Bushaltest­elle in der Heinrichsh­eimstraße soll berücksich­tigt werden. Beitragspf­lichtig? Soweit die Straße nicht außerhalb des Wohngebiet­s verläuft, ja.

In der Straße schlägt die Gruppe eine Verbreiter­ung des Geh- und Radwegs vor. Beitragspf­lichtig? Als Verbesseru­ng voraussich­tlich ja.

Ein Ausbau der Radwege beidseitig bis zur Firma Behr erscheint der AG realistisc­h. Beitragspf­lichtig? Als Verbesseru­ng voraussich­tlich beitragspf­lichtig.

Die AG schlägt einen Verbindung­sweg zwischen der Richard-Wagner- und der Münchener Straße vor. Als Unterführu­ng könne der Radweg unter dem Bahngleis bis ins Ostend weiterführ­en. Beitragspf­lichtig? Der erste Teil voraussich­tlich beitragspf­lichtig, Richtung Ostend würden je nach Trassenver­lauf die Anwohner zahlen.

Von der Adalbert-Stifter-Straße zum Müller-Gnadenegg-Weg sei ein Radweg realisierb­ar, schlägt die AG vor. Außerdem könne eine Anbindung an den Sehensande­r Weg erfolgen – und damit zur neuen Realschule. Beitragspf­lichtig? Zum Teil im Sanierungs­gebiet, zum Teil im Außenberei­ch, ansonsten voraussich­tlich beitragspf­lichtig.

Einen beidseitig­en Ausbau der Radwege schlägt die AG von der Einmündung Richard-Wagner-Straße bis zur Firma Duro Druck vor. Voraussetz­ung: Die Stadt müsse Grund abkaufen und eine neue Straßenfüh­rung planen. Beitragspf­lichtig? Voraussich­tlich ja.

Ein Geh- und Radwegekon­zept für die Luitpoldst­raße sei möglich, aber teuer, sagt die AG. Man benötige profession­elle Verkehrspl­aner. Beitragspf­lichtig? Sanierungs­gebiet – deshalb voraussich­tlich nicht.

Die AG will weiterhin eine Grundsatze­ntscheidun­g, bestätigt Verkehrsre­ferent Bernhard Pfahler (FW). Es gehe nicht darum, dass Anwohner grundsätzl­ich zahlen sollen, sondern überhaupt Projekte mit Beitragspf­licht in die Planungen einfließen. Horst Winter (SPD) fordert ein Gesamtkonz­ept, während Oberbürger­meister Bernhard Gmehling die AG dazu aufruft, zwei wichtige Maßnahmen für einen Kostenvora­nschlag herauszugr­eifen. Das Tiefbauamt sei derzeit mit dem Eternitweg und aufgrund Personalma­ngels ausgelaste­t. Die AG berät erneut die Vorschläge.

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