Neuburger Rundschau

Ein End’ der Fasterei

- VON LESERIN GRETL SCHMID redaktion@neuburger rundschau.de

DieFastenz­eit ist bald vorbei, dann hat ein End’ die Fasterei.

Der Pfarrer hat g’sagt, man soll auf was verzichten, an dem ma b’sonders hängt, des ist bei mir das Essen, hab ich mir glei’ denkt. Voller Elan ging ich die Sache an. Zur Zeit geht so was ja ganz leicht, weil einen jeden Tag ein Vorschlag zum Abnehmen erreicht. Ich begann also mit der Nulldiät. Da brauch ich nix kochen, des ist bequem, das Glaubersal­ztrinken weniger angenehm.

Weil sich der Erfolg nicht so schnell eingestell­t,

hör ich mit der Diät wieder auf, ich mir jetzt G’müs für eine Kohlsuppe kauf.

Drei Mal täglich esse ich die Supp’, mein Bauch füllt sich mit Luft.

Ich werd nicht leicht, nur die Luft entweicht.

Das ist nicht schön, es muss doch noch eine andere Kur gebm.

Da die Suppe nix bringt, ich von jetzt ab nur noch Säfte trink.

Das Gewicht schwindet ganz knapp, dafür fühl ich mich jetzt richtig schlapp.

Heut muss ich was essen, sonst fall ich zu sehr vom Fleisch, ich genehmige mir ein Eis. Da es mir daraufhin besser geht, entscheide ich mich für eine andere Diät.

Ich probier’ noch Intervall- und Eiweißdiät, mach’ Trennkost und Abnehmen im Schlaf, mach sogar Sport außer Haus, doch der gewünschte Erfolg bleibt aus.

Die Fastenzeit geht langsam vorbei, und ich kann nichts aufweisen als Quälerei.

Das Osterfest ist nicht mehr weit, feiern tun dann alle Leut’.

Dazu gehört auch gutes Essen, alle Kuren und guten Vorsätze sind vergessen.

Und hat es diesmal nicht geklappt, in der nächsten Fastenzeit nehm ich ganz bestimmt ab.

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