Neuburger Rundschau

Eine rabenschwa­rze Bescherung

Rödenhof Die Neuburger Theatergru­ppe Mimenfeld führt die Slapstickk­omödie „Frohes Fest“auf. Worum es dabei geht

- VON XAVER HABERMEIER

Geschickte Lügner können die Unwahrheit notfalls so zu einem Geflecht ausbauen, dass sie der Wahrheit ebenbürtig ist. Dafür benötigen sie außer einer guten Auffassung­sgabe vor allem Fingerspit­zengefühl. Den sympathisc­hen Bobbys Blunt (Diana Strassburg) und Gobbel (Max Fischer-Stabauer) mangelt es jedoch an beidem. Sie spielen mit bei Anthony Nelsons Slapstickk­omödie „Frohes Fest“, die die Gruppe Mimenfeld auf den Brettern im Sporthotel Rödenhof ab Freitag, 28. April, fünfmal aufführt. Dabei bildet jede Menge Tohuwabohu das Gegenstück zu weihnachtl­icher Besinnlich­keit, auch an Lügen und Missverstä­ndnissen fehlt es nicht. Bei dem Stück darf viel gelacht werden. Aber Vorsicht: Die Weihnachts­komödie ist eine britische – folglich müssen die Zuschauer mit einem Quäntchen schwarzen Humor rechnen.

Die leidenscha­ftliche Hingabe zum Theaterspi­elen ist bei der Gruppe Mimenfeld in den Proben sichtund spürbar. Das Ensemble stellt sich der rabenschwa­rzen Komödie „Frohes Fest“aus der Feder des Schotten Anthony Nelson. Trotz des traurigen Inhalts ist das Stück durch seinen englischen Humor, Wortwitz und rasante Action äußerst amüsant. Schon zum zweiten Mal ist das Mimenfeld-Theater im Sporthotel Rödenhof zu Gast, allerdings ist zum ersten Mal eine eigene Musikgrupp­e dabei. Die Christmas-Carol-Singers hauchen der Vorführung weihnachtl­iche Stimmung ein, festtypisc­he Accessoire­s und Christbäum­e tun ihr übriges.

„Ich habe das Stück schon seit ein paar Jahren im Fokus, es hat das ge- wisse etwas und ist einfach anders als normale Komödien“, schwärmt der Spielleite­r Andreas Grün. Die Rollenvert­eilung nahm der Regisseur entspreche­nd den Charaktere­n seines Ensembles vor, einzig für einen zweiten männlichen Officer fehlte es an einem Herren. „Aber mit Diana Strassburg haben wir für das Stück einen super Mann-Ersatz“, sagt Grün. Das wird bei den Proben schnell deutlich. „Das Stück hat einen besonderen Reiz, es macht erzählt sie und verweist auf die Geschichte. Strassburg und Max Fischer-Stabauer mimen zwei Bobbys. Gobbel und Blunt – im wahrsten Sinne des Wortes dümmer als die Polizei erlaubt – sind unterwegs auf heikler Mission: Ausgerechn­et an Heiligaben­d sollen sie einem älteren Paar die Nachricht vom Unfalltod ihrer Tochter überbringe­n. Da die Bobbys dabei aber wenig geschickt vorgehen – quasi in der Manier von Dick und Doof –, gehen die Conners schließlic­h davon aus, dass lediglich ihr Hund „Miffy“gestorben sei. Die Herzproble­me des Alten und die Verwirrthe­it der Frau machen die Arbeit der Polizisten nicht einfacher. Dazu kommen noch Störenfrie­de, wie der Beileid bekundende Pastor, und ein Mädchen, das mit einer wie eine Kampflesbe auftretend­en Mutter gestraft ist.

Mehr soll vor der Premiere am Freitag nicht verraten werden. Nur noch so viel, dass die Christmas-CaSpaß“, rol-Singers mit ihrem musikalisc­hen Leiter Wolfgang Köhler sogar dafür herhalten müssen, einen Striptease musikalisc­h zu begleiten.

Die Aufführung­en sind am 28. und 29. April, außerdem am 4., 5. und 6. Mai im Festsaal des Sporthotel­s Rödenhof. Die Vorstellun­gen beginnen um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Kartenvorv­erkauf ist in Neuburg im Bücherturm und bei Genius Nachhilfe in der Adlerstraß­e sowie an der Abendkasse.

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Foto: Xaver Habermeier Die Bobbys Gobbel (Max Fischer Stabauer) und Blunt (Diana Strassburg) überbringe­n den Connors (Dr. Walter Ackermann und Patrizia Flierl) ungeschick­t eine schlimme Nachricht.

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