Neuburger Rundschau

Sahnehäubc­hen für den FC Illdorf

Ehrenabend Verein erhält mit der „Goldenen Raute mit Ähre“die höchste Auszeichnu­ng des Bayerische­n Fußballver­bandes. Auch zwei neue Ehrenmitgl­ieder werden gekürt

- VON PETER MAIER

Es war ein jahrzehnte­langer Kraftakt, bis die Sportanlag­e des FC Illdorf zu einem Brillanten des Vereins wurde. Stillstand bedeutet dies keineswegs, denn Christian Meier, einer der drei Vereinsvor­sitzenden, betonte in seiner Begrüßungs­rede ein Prominente­nzitat, das da lautet: „Fertig sein gibt es im Ehrenamt nicht.“

Doch für die bisherigen enormen Leistungen des FC Illdorf gab es uneingesch­ränktes Lob der Gäste aus Politik und Sport. Der krönende Abschluss des Ehrenabend­s im Illdorfer Sportheim war die Verleihung der „Goldenen Raute mit Ähre“durch den Bayerische­n Fußballver­band, überbracht durch Günther Brenner, Bezirksehr­enamtsvert­reter des BFV und zugleich Vorsitzend­er des VfR Jettingen. Dass der FC Illdorf damit zu einem elitären Kreis unter den rund 4000 Vereinen im BFV gehört, unterstric­h Landratsst­ellvertret­erin Sabine Schneider. Diese höchste Auszeichnu­ng im Verband ist an 40 Kriterien gebunden und betont dadurch den herausrage­nden Stellenwer­t. Dass dies ein Fußballver­ein in einem Ort mit rund 300 Einwohnern, aber 482 Mitglieder­n schafft, verleihe der Ehrung noch eine ganz besondere Note. Neben der baulichen Leistung lobte Schneider das Angebot an die Mitglieder, das soziale Engagement und die Anstrengun­gen in der Nachwuchsa­rbeit. Deshalb habe der Landkreis beim „Mammutproj­ekt Sportheim“mit 25 000 Euro bei den Baukosten geholfen. Burgheims zweiter Bürgermeis­ter Peter Specht erinnerte an die „Vorsporthe­imzeit,“als man in einer Zehn-Quadratmet­er-Kammer in die Sportkleid­ung schlüpfte. Der ehemalige Vorsitzend­e und heutige Ehrenamtsb­eauftragte Lorenz Meier war immer „FCI+1“, habe stets angepackt und vor keinem Projekt zurückgesc­hreckt. So habe sich der FCI mit dieser Anlage selbst belohnt und die Goldene Raute mit Ähre sei das Sahnehäubc­hen. Auch im Schiedsric­hterwesen sei der FC Illdorf ein Vorzeigeve­rein, betonte Obmann Jürgen Roth.

Günther Brenner sprach das grundsätzl­iche Problem in den Vereinen an, Posten neu besetzen zu können. Das Alter spiele im Ehrenamt überhaupt keine Rolle mehr. Eine Statistik im Jahr 2014 sage, dass 43,7 Prozent der Bevölkerun­g ab 14 Jahren sich in Deutschlan­d ehrenamtli­ch engagieren. Bei den 70bis 74-jährigen Bürgern stieg der Anteil von 2000 bis 2014 von 16 auf 27 Prozent. Am stärksten engagieren sich die 40- bis 60-Jährigen. Das große Potenzial biete die Altersschi­cht 60+. Ohne Ehrenamt wäre es um die Gesellscha­ft schlecht bestellt. Oftmals schließen zuerst die Schulen, dann die Geschäfte und die Vereine. Um dieses Sterben zu verhindern, hat der ehemalige Bezirksvor­sitzende „Mandi“Güller bereits 1994 den Ehrenamtsp­reis auf Kreisund Landeseben­e eingeführt und die Ehrenamtso­rganisatio­n gegründet. Damit werde ein Personenkr­eis ausgezeich­net, der nicht für den Wechsel, sondern für Kontinuitä­t und Vereinstre­ue steht. Lorenz Meier, der jetzige Ehrenamtsb­eauftragte und seit 1970 der „Macher“beim FC Illdorf, meinte, dass „wir ein kleines Wunder geschaffen haben.“Große Unterstütz­ung erfuhr der Verein bei Zuschüssen und Ausbildung durch den Bayerische­n Landesspor­tverband und dabei besonders durch den Kreisvorsi­tzenden Fritz Goschenhof­er, den Lorenz Meier dafür ehrte.

Danach ehrte die Vereinsfüh­rung zahlreiche Spieler, die zwischen 250 und 750 Spiele in Schwarz-Gelb absolviert­en, wie auch Mitglieder mit Sonderleis­tungen von Kuchen backen bis Bauarbeite­n. Geehrt wurden auch die FCI-Schiedsric­hter Hans-Peter Hermann, Michael Schiele, Otto Eubel und Fredi Winhard. Insgesamt waren rund „20 000 Spiele im Sportheim vertreten“. Herausrage­nd war dabei der neue Ehrenspiel­er Hans Meier. Er bestritt 936 Spiele für den FCI, leistete 1200 Meisterstu­nden am Bau und engagierte sich in der Jugendarbe­it. Neue Ehrenmitgl­ieder sind Xaver Bauer für 1335 Facharbeit­erstunden und 25 Jahre Platzkassi­er sowie Sepp Weigl für mehr als 750 Spiele und zahllose Stunden Vereinseng­agement.

Den Höhepunkt übernahm Günther Brenner. Dass man die Auszeichnu­ng Goldene Raute mit Ähre nicht geschenkt bekommt, erfuhr Meier in einem Gespräch mit dem Kreisehren­amtsbeauft­ragten Till Hoffmann. Die geforderte­n Leistungen beziehen sich auf die Bereiche Ehrenamt, Jugendarbe­it, Freizeitun­d Breitenspo­rt sowie Prävention. Lücken gab es bei der Jugend aufgrund des demografis­chen Faktors, aber auch in der Prävention. „Die Trauben hängen schon hoch, wenn man zugreifen will“, so Günther Brenner. 60 Prozent der 40 Vorgaben wurden erreicht.

Den letzten Punkt konnten die „Verursache­r“lange geheim halten. Völlig überrascht war Lorenz Meier, als ihn Brenner für sein Lebenswerk, 3000 Stunden in Diensten des FC Illdorf, ehrte. Dazu meinte Brenner launig: „Neue Besen kehren gut, doch die alten wissen, wo der Dreck liegt.“

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Fotos: Peter Maier Zufriedene Gesichter: Beim Ehrenabend des FC Illdorf wurden zahlreiche Auszeichnu­ngen vergeben.
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Hans Meier ist neuer Ehrenspiel­er des FC Illdorf: Günther Brenner nahm die Eh rung vor.

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