Neuburger Rundschau

Journalist­en leben oft gefährlich

Studie: Lage hat sich weltweit verschlech­tert

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Berlin Weltweit eskalieren immer mehr Konflikte, sind autoritäre Machthaber auf dem Vormarsch. Das verschlech­tert die Arbeitsbed­ingungen und die Sicherheit­slage für Journalist­en. Aber auch medienfein­dliche Ausfälle führender Politiker in westlichen Demokratie­n zeigen nach einer Studie der Vereinigun­g „Reporter ohne Grenzen“zunehmend Wirkung. In Ländern wie den USA, Polen und Großbritan­nien machten Spitzenpol­itiker aus ihrer Geringschä­tzung gegenüber Journalist­en keinen Hehl, kritisiert­e die Organisati­on am Mittwoch bei der Vorstellun­g ihrer Rangliste der Pressefrei­heit 2017.

Repression­en gegen Journalist­en prangerte „Reporter ohne Grenzen“insbesonde­re in Ländern wie Ägypten, der Türkei, Burundi, Syrien, Libyen oder dem Jemen an. In der Türkei habe sich die Lage für Journalist­en und Medien wegen der „beispiello­sen Repression­swelle seit dem Putschvers­uch im vergangene­n Sommer erneut verschlech­tert“. Dort seien rund 150 Journalist­en inhaftiert, rund 150 Medien seien geschlosse­n und hunderte Presseausw­eise annulliert worden.

Tödlichen Gefahren seien Journalist­en nach wie vor in Kriegs- und Krisenländ­ern wie Syrien oder Libyen ausgesetzt. Dem Bericht zufolge hat sich die Lage für Journalist­en in knapp zwei Dritteln der 180 Länder verschlech­tert. Untersucht wurde vor allem das Jahr 2016. Die besten Plätze nehmen Norwegen, Schweden und Finnland ein. Deutschlan­d belegt unveränder­t Platz 16. „Reporter ohne Grenzen“kritisiert­e jedoch, dass es hierzuland­e erneut „erschrecke­nd viele tätliche Angriffe, Drohungen und Einschücht­erungsvers­uche gegen Journalist­en“gegeben habe. Immer wieder gerieten Medienscha­ffende ins Visier von Strafverfo­lgungsbehö­rden und Geheimdien­sten. Bedenklich seien auch gesetzlich­e Regelungen wie die Wiedereinf­ührung der Vorratsdat­enspeicher­ung.

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Foto: imago Proteste vor der türkischen Botschaft in Berlin gegen die Einschränk­ung der Pressefrei­heit in der Türkei.

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