Neuburger Rundschau

Lutz ist pleite

Insolvenz Fleischher­steller aus Landsberg klagt über hohe Rohstoffpr­eise. Wie es weitergeht

- VON THOMAS WUNDER

Gestern Nachmittag war der Insolvenzv­erwalter bereits zu einer ersten Besprechun­g mit der Geschäftsf­ührung von Lutz Fleischwar­en am Hauptsitz in Landsberg. Die hatte wenige Stunden zuvor beim Amtsgerich­t in Augsburg einen Insolvenza­ntrag gestellt. Begründung: Das mittelstän­dische Unternehme­n mit rund 850 Mitarbeite­rn in ganz Deutschlan­d ist überschuld­et und zahlungsun­fähig.

Im Jahr 1891 übernahm Wilhelm Lutz eine Günzburger Metzgerei und baute sie zu einer florierend­en Fleischfab­rik aus. 100 Jahre später verlegte das Unternehme­n seinen Hauptsitz nach Landsberg. Dort arbeiten aktuell über 80 Mitarbeite­r in Verwaltung, Produktion und Frischecen­ter, wo Gastronome­n und Privatleut­e aus der Region unter anderem Wurst, Fleisch und Fertiggeri­chte aus Fleisch kaufen können. Frischecen­ter von Lutz Fleischwar­en gibt es auch in Blaichach im Oberallgäu und in Günzburg.

Der Schinken- und Wurstherst­eller, der Aldi, Lidl, Edeka, Rewe und viele andere Einzelhänd­ler beliefert, steckte offenbar schon seit einiger Zeit in Schwierigk­eiten. Geschäftsf­ührer Werner Wolf, der seit Januar für Lutz tätig ist, nennt die Rohstoffpr­eise als Grund für die finanziell­e Schieflage. „Das Steigen der Schweinepr­eise hat uns den Rest gegeben“, sagte er gestern.

Die Mitarbeite­r in Landsberg geben sich kämpferisc­h. Sie hoffen, dass der Insolvenzv­erwalter einen Weg aus der Krise findet, und wollen weitermach­en. Erst im Jahr 2014 hatte das Unternehme­n in eine neue Kühlanlage investiert.

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Foto: Leitenstor­fer Lutz Fleischwar­en mit Landsberg ist insolvent. Hauptsitz in

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