Neue Hinweise zu entführtem Würth Erben
Kriminalfall wieder in „Aktenzeichen XY“
Im Fall des 2015 entführten Milliardärssohns Würth gibt es neue Hinweise. Präsentiert wurden sie am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Thomas Hauburger von der Staatsanwaltschaft Gießen sagte in Mainz, dass ein Telefonanruf des Kidnappers erneut analysiert worden sei. „Der Täter spricht mit deutlichem Dialekt.“Den Erkenntnissen nach habe er Deutsch im Rhein-Main-Gebiet gelernt. Man könne davon ausgehen, dass er dort gelebt oder gearbeitet habe. Laut der Analyse dürfte der Täter zwischen 40 und 52 Jahre alt sein. Wahrscheinlich stamme er aus dem Grenzgebiet zwischen Serbien und Montenegro, sei vermutlich vor 2001 nach Deutschland eingereist und habe dann Deutsch gelernt.
Der behinderte Sohn des badenwürttembergischen Schrauben-Milliardärs Reinhold Würth war am 17. Juni 2015 in der osthessischen Kleinstadt Schlitz gekidnappt worden. Der damals 50-Jährige lebte dort in einer integrativen Wohngemeinschaft. Einen Tag später wurde er in einem Wald bei Würzburg unversehrt an einen Baum gekettet gefunden.
Neben der Stimmenanalyse nahm die Polizei Handy-Auswertungen vor. Dadurch sei ein Bewegungsbild des Täters entstanden, sagte Hauburger. Gelungen sei dies mit Hilfe von Cash-Code-Einkäufen, mit denen der Kidnapper sein Handy aufgeladen habe. Die Belohnung für Hinweise, die zum Täter führen, wurde erhöht. Sie wurde nach Angaben von 5000 auf 30 000 Euro angehoben, so Hauburger.