Neue Welt viel älter?
Forschung Nordamerika wurde vielleicht 115000 Jahre früher besiedelt als bisher gedacht
San Diego Ist die Neue Welt vielleicht viel älter? Frühe Menschen haben Nordamerika möglicherweise schon 115 000 Jahre eher erreicht als bisher angenommen: Ein US-Forscherteam leitet das aus Mammutknochen einer Ausgrabungsstätte in San Diego (Kalifornien) ab, die Spuren von Bearbeitung durch Steinwerkzeuge tragen und mittels moderner Methoden auf ein Alter von etwa 130 000 Jahre datiert wurden.
„Für mich gibt es keinen Zweifel, dass dies eine archäologische Ausgrabungsstätte ist“, sagt Forscher Steve Holen. 2014 konnte das Alter der Knochen anhand spezieller Analysen bestimmt werden. Es liegt bei etwa 130 000 Jahren. Holen und sein Team fanden an den Knochen zum gleichen Zeitpunkt entstandene Kerben, die sie als Bruch- und Bearbeitungsspuren von Steinwerkzeugen deuten. „Die Knochen und mehrere Zähne zeigen deutliche Anzeichen, dass sie absichtlich von Menschen mit handwerklicher Geschicklichkeit und Wissen gebrochen wurden“, erläutert Holen. Für ihn ist das ein Indiz für die frühe Besiedlung Nordamerikas.
Andere Forscher zeigten sich allerdings skeptisch ob dieser Interpretation. Homo sapiens zog nach gängiger Expertenmeinung erst vor höchstens 15 000 Jahren von Asien aus auf den amerikanischen Kontinent.