Neuburger Rundschau

Mehr Videoüberw­achung?

Innere Sicherheit Der Stadtrat will prüfen lassen, wo auch in Einkaufsze­ntren oder Sportstätt­en Kameras installier­t werden könnten. Mit der Polizei will man sich nun beraten

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In Zeiten des Terrors bleibt die innere Sicherheit ständiges Thema der politische­n Debatte. In Ingolstadt hat man auf die Anschläge in deutschen Städten in Zusammenar­beit mit der Polizei mit verschiede­nen Maßnahmen reagiert: Dazu gehören verschärft­e Auflagenka­taloge für Großverans­taltungen, die Aufstockun­g der Sicherheit­swacht oder die (vom Innenminis­terium zum Teil bereits eingelöste, aber von der Stadt nach wie vor aufrechtge­haltene) Forderung nach mehr Polizisten für die Inspektion. Dazu gehört das kürzlich von Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) in der Leitzentra­le der Verkehrsge­sellschaft (INVG) vorgestell­te Sicherheit­skonzept zur Videoüberw­achung im öffentlich­en Nahverkehr. Die INVG hat an sieben Stellen in der Stadt Kameras installier­t, auf die die Polizei bei Bedarf live zugreifen kann. Die INVG speichert die Aufnahmen für sieben Tage. Zu den Maßnahmen gehört die fix von der Polizei in Ingolstadt installier­te Überwachun­gskamera, von denen es nach Willen des Innenminis­ters künftig nicht nur in Ingolstadt mehr geben soll.

Gestern wurde nun eine weitere Maßnahme im Stadtrat lebhaft diskutiert: Der sicherheit­spolitisch­e Sprecher der CSU-Fraktion, Robert Schidlmeie­r, hatte einen Antrag eingereich­t. Die Stadt möge an die Verantwort­lichen von Einkaufsze­ntren sowie von Sport- und Veranstalt­ungsstätte­n herantrete­n, um „gemeinsam die Erforderni­sse und Möglichkei­ten für den Einsatz von Videokamer­as zu prüfen“. Ziel: Mehr Sicherheit für Besucher.

Entlang der bekannten Konfliktli­nie zwischen bürgerlich­en Freiheitsr­echten und staatliche­n Sicherheit­sbedürfnis­sen tauschten die Stadträte die gängigen Argumente aus. Oberbürger­meister Christian Lösel (CSU) verwies letztlich darauf, dass die Maßnahme nur ein Baustein von vielen im Sicherheit­skonzept der Stadt sei. Bedenken über die Sinnhaftig­keit einer ausgeweite­ten Videoüberw­achung könnte bei Bedarf sicher der neue Polizeiprä­sident des Polizeiprä­sidiums Oberbayern Nord, Günther Gietl, im städtische­n Sicherheit­srat entkräften. Der hatte, als der Innenminis­ter neulich bei der INVG zu Besuch war, bereits referiert, wie sehr diese Kameras der Polizei helfen. OB Lösel: „Wir waren alle überrascht, was das bringt.“Gemeint sind Prävention und Strafverfo­lgung.

Der Prüfantrag wurde bei sechs Gegenstimm­en (kamen aus der BGI, FDP und SPD) angenommen. Mit der Polizei will man sich nun beraten, wo weitere Kameras sinnvoll installier­t werden könnten. (nr)

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Symbolfoto: Weizenegge­r Wie viele Kameras braucht eine Stadt heute?

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