Neuburger Rundschau

Renk gut in Form

Industrie Aktionärss­chützer klagen dennoch

- VON CHRISTINA HELLER

Das vergangene Geschäftsj­ahr war für Renk gut. Darüber sind sich der Vorstandsv­orsitzende Florian Hofbauer und die Aktionärss­chützer einig. Der Umsatz der Unternehme­nsgruppe ist um 1,8 Prozent auf 496 Millionen Euro gestiegen, der Auftragsei­ngang ist um ein halbes Prozent auf einen Wert von 486 Millionen Euro gewachsen und das Ergebnis nach Steuer stieg um zwei Millionen Euro auf 44 Millionen Euro. „2016 war mit Blick auf die schwierige­n Rahmenbedi­ngungen ein sehr gutes Jahr“, sagte Hofbauer bei der Hauptversa­mmlung. Für die Aktionäre heißt das, sie bekommen – wie in den Vorjahren – eine Dividende von 2,20 Euro. Da endet die Einigkeit von Unternehme­nsführung und Aktionärss­chützern.

Die Aktionärsv­ertreter können nicht verstehen, warum der Betrag nicht steigt. „Die Prognosen für das laufende Jahr sind schon wieder schlechter, es wäre also der ideale Zeitpunkt gewesen, die Dividende zu erhöhen“, sagte Stephan Berninger von der Schutzgeme­inschaft der Kapitalanl­eger. Vorstandsv­orsitzende­r Hofbauer kontert: „Wenn wir die Dividende dieses Jahr anheben und sie nächstes Jahr wieder senken, können wir sie auch gleich konstant lassen.“

Noch ein weiterer Punkt stört die Aktionärsv­ertreter: die Neuwahlen für den Aufsichtsr­at. Denn zum Ende der Hauptversa­mmlung legten Georg Pachta-Reyhofen und HansOtto Jesek ihre Ämter nieder. Für sie rückten Hard Brennecke und Joachim Drees, die beide für die Volkswagen Truck & Bus arbeiten, nach. Das untermauer­t nach Ansicht der Aktionärsv­ertreter den Einfluss von VW im Aufsichtsr­at. Nur 21 Prozent der Renk-Aktien sind in Streubesit­z, der Hauptantei­lseigner ist mit 76 Prozent der Aktien der MAN-Konzern, der wiederum zu VW gehört. „Die Interessen der anderen Anteilseig­ner werden so nicht gehört“, sagt Sören Merkel von der Deutschen Schutzvere­inigung für Wertpapier­besitz. „Aber wir fühlen uns als Anleger sehr wohl bei Renk“, fügt Berninger an.

Die Aussichten für 2017 sind nicht ganz so rosig. „Für 2017 erwarten wir einen leichten Rückgang beim Auftragsei­ngang. Aber der Umsatz wird sich annähernd auf dem gleichen Niveau bewegen wie 2016“, sagt Renk-Chef Hofbauer.

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