Renk gut in Form
Industrie Aktionärsschützer klagen dennoch
Das vergangene Geschäftsjahr war für Renk gut. Darüber sind sich der Vorstandsvorsitzende Florian Hofbauer und die Aktionärsschützer einig. Der Umsatz der Unternehmensgruppe ist um 1,8 Prozent auf 496 Millionen Euro gestiegen, der Auftragseingang ist um ein halbes Prozent auf einen Wert von 486 Millionen Euro gewachsen und das Ergebnis nach Steuer stieg um zwei Millionen Euro auf 44 Millionen Euro. „2016 war mit Blick auf die schwierigen Rahmenbedingungen ein sehr gutes Jahr“, sagte Hofbauer bei der Hauptversammlung. Für die Aktionäre heißt das, sie bekommen – wie in den Vorjahren – eine Dividende von 2,20 Euro. Da endet die Einigkeit von Unternehmensführung und Aktionärsschützern.
Die Aktionärsvertreter können nicht verstehen, warum der Betrag nicht steigt. „Die Prognosen für das laufende Jahr sind schon wieder schlechter, es wäre also der ideale Zeitpunkt gewesen, die Dividende zu erhöhen“, sagte Stephan Berninger von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Vorstandsvorsitzender Hofbauer kontert: „Wenn wir die Dividende dieses Jahr anheben und sie nächstes Jahr wieder senken, können wir sie auch gleich konstant lassen.“
Noch ein weiterer Punkt stört die Aktionärsvertreter: die Neuwahlen für den Aufsichtsrat. Denn zum Ende der Hauptversammlung legten Georg Pachta-Reyhofen und HansOtto Jesek ihre Ämter nieder. Für sie rückten Hard Brennecke und Joachim Drees, die beide für die Volkswagen Truck & Bus arbeiten, nach. Das untermauert nach Ansicht der Aktionärsvertreter den Einfluss von VW im Aufsichtsrat. Nur 21 Prozent der Renk-Aktien sind in Streubesitz, der Hauptanteilseigner ist mit 76 Prozent der Aktien der MAN-Konzern, der wiederum zu VW gehört. „Die Interessen der anderen Anteilseigner werden so nicht gehört“, sagt Sören Merkel von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. „Aber wir fühlen uns als Anleger sehr wohl bei Renk“, fügt Berninger an.
Die Aussichten für 2017 sind nicht ganz so rosig. „Für 2017 erwarten wir einen leichten Rückgang beim Auftragseingang. Aber der Umsatz wird sich annähernd auf dem gleichen Niveau bewegen wie 2016“, sagt Renk-Chef Hofbauer.