Bekenntnis zum defizitären Krankenhaus
Kreistag möchte mit Potenzialanalyse in die schwarzen Zahlen
Es sollte ein Bekenntnis zur Einrichtung und ein Signal für Bürger und Angestellte sein: Mit der einstimmig gefassten Grundsatzentscheidung zur Weiterentwicklung der Kreiskrankenhaus GmbH, unter deren Dach das Krankenhaus Schrobenhausen und das Geriatriezentrum Neuburg vereint sind, bekannte der Kreistag sich jetzt zur Trägerschaft des Landkreises.
Das Votum vom Donnerstag, nichtöffentlich hinter verschlossenen Türen gefasst, war ein Politikum: Das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen rutschte zuletzt tief in die roten Zahlen. Im Vorjahr war ein Rekorddefizit von 1,67 Millionen Euro aufgelaufen, in den vergangenen vier Jahren hat das Haus insgesamt 2,7 Millionen Euro Miese angehäuft.
Stärken und Schwächen ausloten
Schrobenhausen steht damit nicht alleine da. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld schreiben immer mehr Krankenhäuser, vor allem im ländlichen Raum, Defizite. Das fehlende Geld müssen die Träger zuschießen. Auf kommunalpolitischer Ebene ist man sich einig, dass das nicht so weitergehen soll. Ein hochdefizitäres Haus wäre mittelfristig politisch kaum vertretbar. Ohne den jetzt gefassten Beschluss, das befürchtete Landrat Roland Weigert, hätte man das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Mit einer Potenzialanalyse sollen nun Stärken und Schwächen der aktuellen Gesundheitsversorgung ausgelotet und Strategien entwickelt werden. Für diese Bestandsaufnahme wird ein Dienstleister, etwa eine Hochschule oder ein Berater, gesucht. Delegiert wird das Projekt im Landratsamt von Marcus Csiki.
In drei Monaten sollen valide Zahlen vorliegen, dann beschäftigt sich der Kreistag mit den diversen Gestaltungsmöglichkeiten, die die Kreiskrankenhaus GmbH rentabel machen könnten. Auf diese Weise, so hofft man in den politischen Gremien, soll die stationäre Krankenversorgung im Landkreis auf lange Frist gesichert werden.