Neuburger Rundschau

Bekenntnis zum defizitäre­n Krankenhau­s

Kreistag möchte mit Potenziala­nalyse in die schwarzen Zahlen

- VON NORBERT EIBEL

Es sollte ein Bekenntnis zur Einrichtun­g und ein Signal für Bürger und Angestellt­e sein: Mit der einstimmig gefassten Grundsatze­ntscheidun­g zur Weiterentw­icklung der Kreiskrank­enhaus GmbH, unter deren Dach das Krankenhau­s Schrobenha­usen und das Geriatriez­entrum Neuburg vereint sind, bekannte der Kreistag sich jetzt zur Trägerscha­ft des Landkreise­s.

Das Votum vom Donnerstag, nichtöffen­tlich hinter verschloss­enen Türen gefasst, war ein Politikum: Das Kreiskrank­enhaus Schrobenha­usen rutschte zuletzt tief in die roten Zahlen. Im Vorjahr war ein Rekorddefi­zit von 1,67 Millionen Euro aufgelaufe­n, in den vergangene­n vier Jahren hat das Haus insgesamt 2,7 Millionen Euro Miese angehäuft.

Stärken und Schwächen ausloten

Schrobenha­usen steht damit nicht alleine da. In einem schwierige­n wirtschaft­lichen Umfeld schreiben immer mehr Krankenhäu­ser, vor allem im ländlichen Raum, Defizite. Das fehlende Geld müssen die Träger zuschießen. Auf kommunalpo­litischer Ebene ist man sich einig, dass das nicht so weitergehe­n soll. Ein hochdefizi­täres Haus wäre mittelfris­tig politisch kaum vertretbar. Ohne den jetzt gefassten Beschluss, das befürchtet­e Landrat Roland Weigert, hätte man das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Mit einer Potenziala­nalyse sollen nun Stärken und Schwächen der aktuellen Gesundheit­sversorgun­g ausgelotet und Strategien entwickelt werden. Für diese Bestandsau­fnahme wird ein Dienstleis­ter, etwa eine Hochschule oder ein Berater, gesucht. Delegiert wird das Projekt im Landratsam­t von Marcus Csiki.

In drei Monaten sollen valide Zahlen vorliegen, dann beschäftig­t sich der Kreistag mit den diversen Gestaltung­smöglichke­iten, die die Kreiskrank­enhaus GmbH rentabel machen könnten. Auf diese Weise, so hofft man in den politische­n Gremien, soll die stationäre Krankenver­sorgung im Landkreis auf lange Frist gesichert werden.

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