Das letzte Eck
Müll Der Treffpunkt hinter der Ostend-Schule wird für Anwohner und Stadt zum Ärgernis
Anna Mittl war entsetzt, als sie den Platz hinter der OstendSchule erblickt hat. Zusammen mit anderen Mitgliedern des Gartenbauvereins, Lehrerinnen und Bauhof-Leiter Christian Winkler ist sie am Dienstag an die Grundschule gekommen, um mit den Kindern eine Blumenwiese anzusäen. Was sie vor sich sah, war aber alles andere als grüner Rasen: „Müll wohin man schaute, Papier und Plastik, Flaschen und Dosen, Zigarettenschachteln, Plakate, Schuhe, Feuerwerks hinterlassenschaften und viel Unrat lag auf der Dachabdeckung“, sagt Anna Mittl. „Es schaut einfach schlimm aus.“
Hobbygärtnerin Anna Mittl suchte daraufhin die Öffentlichkeit. Sie teilte die Zustände an der Ostend-Schule anderen Neuburgern bei Facebook mit und fand regen Zuspruch. Einer, der auch den Beitrag gelesen hat und dem die Zustände an der Ostend-Schule bewusst sind, ist Stadt-Pressesprecher Bernhard Mahler. Vorletzte Woche hat sich Mahler bereits zu den untragbaren Zuständen am Ruderclub geäußert und dabei eben jenen weiteren Schandfleck der Stadt er- wähnt. Die Ostend-Schule steht gerade im Fokus einiger junger Leute, die sich treffen und ihren Müll offensichtlich für alle liegenlassen.
Seit dieser Zeit drehe der Kommunale Ordnungsdienst täglich seine Runde an der Rückseite der Ostend-Schule vorbei. Der Stadt-Pressesprecher erklärt, dass regelmäßig Jugendliche von den städtischen Ordnungshütern darauf angesprochen werden, ihren Müll aufzusammeln. Aber die Maßnahme zeigt bislang wenig Wirkung. „Man könnte rund um die Uhr den Ordnungsdienst dort hinstellen“, sagt Mahler. Aber die Stadt ergreift nun andere Maßnahmen.
Die abgerissenen Schilder, die den Aufenthalt am uneinsehbaren Platz nur bis 19 Uhr erlauben, werden erneuert. Der KOD werde zudem weiter regelmäßig seine Runden drehen. Bereits installierte Kameras, die angebracht wurden, als vor einigen Jahren regelmäßig das Schulgebäude beschädigt wurde, werden nun auch auf den Platz gerichtet. Wovon sich Bernhard Mahler allerdings am meisten verspricht, ist die Arbeit der Sozialarbeiter im Ostend, wie Marek Hajduczek.
Hajduczek ist Quartiersmanager im Ostend. Er ist im Stadtteil groß geworden und kennt die Situation, wenn sich von Generation zu Generation Treffpunkte verlagern und zur Zeit sei eben die Ostend-Schule der akute Problemfall. Er hofft, dass sich die Jugendlichen durch den Kontakt einsichtig zeigen und sich selbst darum kümmern, Plastik und Papier zu entsorgen.
Lange werde sich die Stadt das Treiben nämlich auch nicht mehr ansehen, erklärt Mahler. Wenn die „soften Maßnahmen“nicht fruchten, werde der Bereich eingezäunt, sagt er. Wenn dann jemand dort erwischt werde, geht es nicht mehr nur um Müll – sondern um Hausfriedensbruch.