Musikalische Reise nach Ghana
Weltenklang Festival Adjiri Odametey verzauberte sein Publikum. Wie er das gemacht hat
Im Rahmen des Weltenklangfestivals der Halle neun hieß es am Donnerstagabend in Ingolstadt „Adjiri Odametey-Weltenklang goes Kap94“. Das klingt nicht nur wie der Beginn einer Reise, es war eine Reise. Der äußerst sympathische Musiker aus Ghana entführte sein Publikum zu einem Ausflug in die gefühlte Weltmusik.
Leider waren nur 50 Besucher gekommen, um sich dieses außergewöhnliche und verzaubernde Konzert anzuhören. Adjiri Odametey gilt als einer der Weltmusiker, der mit traditionellen Instrumenten, wie der Kalimba (Daumenklavier), der Kora (einem harfenähnlichen Instrument, dessen Klangkörper aus einem Kürbis besteht) und dem Balafon westafrikanische Traditionsmusik aufleben lässt. Der Musiker schaffte es in kürzester Zeit, das gesamte Publikum für sich zu gewinnen und es mit auf seine Reise in die „Worldmusic“zu nehmen.
Mal wiegte er die Zuhörer mit den zarten Tönen der Kalimba, seiner sanften Stimme und Liedern wie „Mala“in die Meditation, ließ sie entspannt ruhen und den Regen, der den Tag bestimmt hatte, vergessen. Dann erweckte er in ihnen das Lebensgefühl, den Wunsch nach Sonne und Bewegung, Freiheit und Lebenslust und unterstrich dies mit seinen Trommeln und Stücken wie „Eeba“, was Powertrommeln bedeutet. Da tanzten die Hände der Musiker so schnell auf den Trommeln, dass man kaum mehr mit den Augen folgen konnte.
Adjiri Odametey hat so eine freundliche und fesselnde Art, mit dem Publikum zu kommunizieren, dass ihm keiner auskommt. Das Publikum wurde in diesem Konzert zu einer Reisegruppe. Der Reiseleiter Odametey forderte sie bescheiden auf, rhythmisch mitzuklatschen und mitzusingen und machte sie so zu einem Teil seines Konzerts. Adjiri Odametey schafft es, „Worldmusic“zu vermitteln. Sein bezauberndes Lächeln ist das „Worldgefühl“. So wie er singt, hinterlässt er Schwingungen von Frieden und Liebe.
Als das fast zweistündige Konzert nach zwei Zugaben zu Ende war, tauchte ein bisschen Wehmut auf, hätte man Odametey doch so gern weiter auf seiner Reise in die „Worldmusic“begleitet. Das Publikum bedankte sich mit einem langen Applaus für diesen traumhaft schönen Ausflug.