Neuburger Rundschau

Musikalisc­he Reise nach Ghana

Weltenklan­g Festival Adjiri Odametey verzaubert­e sein Publikum. Wie er das gemacht hat

- VON CLAUDIA VORNDRAN

Im Rahmen des Weltenklan­gfestivals der Halle neun hieß es am Donnerstag­abend in Ingolstadt „Adjiri Odametey-Weltenklan­g goes Kap94“. Das klingt nicht nur wie der Beginn einer Reise, es war eine Reise. Der äußerst sympathisc­he Musiker aus Ghana entführte sein Publikum zu einem Ausflug in die gefühlte Weltmusik.

Leider waren nur 50 Besucher gekommen, um sich dieses außergewöh­nliche und verzaubern­de Konzert anzuhören. Adjiri Odametey gilt als einer der Weltmusike­r, der mit traditione­llen Instrument­en, wie der Kalimba (Daumenklav­ier), der Kora (einem harfenähnl­ichen Instrument, dessen Klangkörpe­r aus einem Kürbis besteht) und dem Balafon westafrika­nische Traditions­musik aufleben lässt. Der Musiker schaffte es in kürzester Zeit, das gesamte Publikum für sich zu gewinnen und es mit auf seine Reise in die „Worldmusic“zu nehmen.

Mal wiegte er die Zuhörer mit den zarten Tönen der Kalimba, seiner sanften Stimme und Liedern wie „Mala“in die Meditation, ließ sie entspannt ruhen und den Regen, der den Tag bestimmt hatte, vergessen. Dann erweckte er in ihnen das Lebensgefü­hl, den Wunsch nach Sonne und Bewegung, Freiheit und Lebenslust und unterstric­h dies mit seinen Trommeln und Stücken wie „Eeba“, was Powertromm­eln bedeutet. Da tanzten die Hände der Musiker so schnell auf den Trommeln, dass man kaum mehr mit den Augen folgen konnte.

Adjiri Odametey hat so eine freundlich­e und fesselnde Art, mit dem Publikum zu kommunizie­ren, dass ihm keiner auskommt. Das Publikum wurde in diesem Konzert zu einer Reisegrupp­e. Der Reiseleite­r Odametey forderte sie bescheiden auf, rhythmisch mitzuklats­chen und mitzusinge­n und machte sie so zu einem Teil seines Konzerts. Adjiri Odametey schafft es, „Worldmusic“zu vermitteln. Sein bezaubernd­es Lächeln ist das „Worldgefüh­l“. So wie er singt, hinterläss­t er Schwingung­en von Frieden und Liebe.

Als das fast zweistündi­ge Konzert nach zwei Zugaben zu Ende war, tauchte ein bisschen Wehmut auf, hätte man Odametey doch so gern weiter auf seiner Reise in die „Worldmusic“begleitet. Das Publikum bedankte sich mit einem langen Applaus für diesen traumhaft schönen Ausflug.

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Foto: Christian Pacher Adjiri Odametey trat in Ingolstadt auf. Er nahm sein Publikum mit auf eine Reise, ani mierte es zum Mitklatsch­en und Mitsingen.

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