Kultur auf der grünen Wiese
Festivals Zwei Ankerpunkte gibt es für die Open-Air-Saison in unserer Region: Ulmer Zelt und Tollwood München. Hier treffen große Interpreten auf Newcomer. Und immer wieder kommt man bei freiem Eintritt hinein
Wenn sich die Sonne endgültig durch die trüben Wolken gekämpft hat, dann beginnt die OpenAir-Saison. In der Region hat diese mit dem Tollwood-Festival im Münchner Olympiapark – heuer vom – und dem Ulmer Zelt in der Friedrichsau – diesmal vom – zwei Fixpunkte. Über Jahre gewachsen, eine bunte Mischung aus Musik, Kabarett und Märkten sowie die ganz spezielle Mischung aus Idealismus, Basisdemokratie und Weltverbesserung – die beiden Veranstaltungen haben viele Gemeinsamkeiten. Die Tickets für die Münchener Veranstaltungen sind bereits erhältlich. Der Vorverkauf für das Ulmer Zelt beginnt am morgigen Freitag, 5. Mai um 9 Uhr.
In der Donaustadt planen die knapp 200 ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter 77 Veranstaltungen in 37 Tagen. Der Spielplan bie- tet ein breites Spektrum an großen Namen wie Pippo Pollina – mit ihm und dem Palermo Acoustic Quintet beginnt am 24. Mai das Zelt-Programm –, Josef Hader, Maeckes, Laith Al-Deen, Jethro Tull’s Ian Anderson, Bosse, Royal Republic, Kris Kristofferson und Kansas.
Die Programmmacher beweisen seit Jahren auch eine feine Nase bei der Auswahl von Newcomern und Nischenveranstaltungen. „In diesem Jahr konnten wir unter anderem den Clown Peter Shub, die Afro Pop-Band Takeifa, Federspiel mit ihrem ganz besonderen Austro Folk, die junge Fadista Gisela João, die Electro Swing-Band Ginkgoa, den experimentierfreudigen Pianisten Martin Kohlstedt sowie den A-Cappella-Gospelsänger Faada Freddy fürs Zelt gewinnen“, kündigt der künstlerische Leiter Jan Ilg an.
Immer wieder lädt das Ulmer Zelt auch bei freiem Eintritt ein, etwa am 5. Juni zur Klezmerband Mesinke oder am 11. Juni zur Matinee „Gelbe Saiten“, zu dem Kindertheater „Sultan und Kotzbrocken“sowie zu pop2go oder am 18. Juni zur Big Band Ulm. Für die Kinder gibt es einen Spielegarten samt Aktionswiese mit Balanceparkour, Schneckenrennen, Labyrinth, Jakkolo, einer Olympiade der Sinne. Und viel Theater, Märchen, Comedy. O Beim Münchner Tollwood dürfte es turbulent zugehen, wenn sich der Cirque Aïtal mit seinem Programm „Pour le meilleur et pour le pire“(In guten wie in schlechten Zeiten) auf akrobatische Hochzeitsreise zwischen Poesie, Rock ’n’ Roll und Humor begibt (29. Juni bis 10. Juli). In der Musik-Arena stehen Newcomer, Musiklegenden und Stars wie der „Vater des italienischen Blues“Zucchero, der australische Multiinstrumentalist Xavier Rudd, der Berliner Hip-Hopper Prinz Pi, der britische Sänger Tom Odell und der Ire Rea Garvey auf der Bühne.
Im Hacker Brettl und im Andechser Zelt ist bei freiem Eintritt Heimatsound nicht nur auf Bayerisch und nicht nur traditionell angesagt. Überhaupt gilt für zwei Drittel der Veranstaltungen auf Tollwood der Gratiseinlass, „weil Kultur für jeden zugänglich sein soll“, so die Veranstalter. Einen Bummel lohnt allemal der Markt der Ideen mit dem internationalen Kunsthandwerk und der bio-zertifizierten Gastronomie. Denn Tollwood propagiert auch nachhaltige Zukunftskonzepte, diesen Sommer mit Schwerpunkt auf Stadtmobilität unter dem Motto „Bitte umsteigen!“.
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