Das ist das Wetter!
„IVON KATHARINA PIETSCH
rgendwie habe ich gestern nicht richtig in den Schlaf gefunden. Ewig habe ich mich umgewälzt und es sogar mit einer dieser Einschlaf-Apps probiert, aber durch das Regengeräusch musste ich nur wieder auf die Toilette. Dabei war ich doch richtig müde, so wie jetzt auch.“Ein Zustand, den jeder von uns wohl nur zu gut kennt. Dabei ist sie doch ganz normal, diese Frühjahrsmüdigkeit, die auch meine Kollegin erwischt hat. Gerade bei dem launischen Frühlingswetter.
Aber nicht nur im Frühling sieht man halbschlafende Zombies durch die Firma laufen. Das passiert auch im Sommer, den man sich so herbeigesehnt hat. „Die Hitze. Gott, die Hitze ist so schrecklich. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Wäre es doch nur schon wieder Winter oder zumindest Herbst.“Worte, die ich von meiner Kollegin in einer Phase hormoneller Veränderung fast täglich hörte. Als der Herbst dann endlich gekommen war, haben sie die Gewitter wachgehalten. „Der Wind. Dieser verfluchte Wind. Die ganze Zeit klappern meine Rollläden. Bei diesem Lärm bekomm’ ich doch kein Auge zu. Ich bin nur noch müde. So schlimm war es noch nie!“Glücklicherweise hatten wir einen recht milden Herbst und das Gejammere beschränkte sich... Bis dann der Winter kam.
„Sonne. Ich vermisse die Sonne. Bei so wenig Licht bekommt man ja Depressionen. Ständig muss ich gähnen, so müde bin ich.“Den ganzen Winter durfte sich das Büro die Strapazen meiner Kollegin anhören, bis dieser Frühling wieder die ersten Sonnenstrahlen schickte. Schon als ich das Büro an einem sonnigen Tag betrat, hörte ich sie wieder jammern, meine Kollegin: „Also irgendwie hab’ ich nicht gut geschlafen. Oder es ist diese Frühjahrsmüdigkeit...“
Als ich das hörte, drehte ich mich wieder um, ging und beschloss, das zu tun, was man eben tut, wenn einen die Frühjahrsmüdigkeit erwischt. Schlafen.