Burgheims Baustellen
Finanzen Der Haushalt für 2017 steht. In welche Projekte die Marktgemeinde dieses Jahr investiert
Einstimmig genehmigte der Burgheimer Gemeinderat den Haushalt für 2017. Der fällt rund 4,5 Millionen Euro niedriger aus als im Vorjahr und steht mit gut 9,3 Millionen Euro in den kommunalen Büchern. Dabei fallen auf den Verwaltungshaushalt rund 7,1 Millionen Euro, gut 2,2 Millionen Euro sind im Vermögenshaushalt angesetzt. Dazu meinte Burgheims Bürgermeister Michael Böhm (CSU): „Wir haben 2016 viele Dinge angerissen, die heuer abgearbeitet werden.“Dies erstreckt sich von der Städtebaumaßnahme in Straß über Grunderwerb für Baugebiete mit Nahversorgungskonzept bis zum neuen Feuerwehrauto, das am Sonntag feierlich seiner Bestimmung übergeben wird. Geschäftsleiterin Monika Basener betonte dazu, dass die Gemeinde weitgehend von Verschuldung verschont geblieben ist und auch weiterhin auf einem finanziell gesunden Fundament steht. Die Rücklagen werden allerdings aufgezehrt.
In drei Sitzungen mit sehr intensiven Beratungen hat der Hauptund Finanzausschuss den Haushalt zur Vorlage an den Gemeinderat aufgestellt. Unter anderem befasste sich das Gremium mit Grunderwerb, Breitbandausbau, Vergabe der Kalkulation von Friedhofsgebühren, Zuschüsse an Vereine, Gebäudesanierung, Beitrags- und Gebührensätze, Investitionsprogramm und Schülerbeförderung. Dazu bemerkte Bürgermeister Michael Böhm, dass die Notartermine für den Ankauf von zwei alten Häusern in der Donauwörther Straße bereits fest sind. Dort sollen einmal anerkannte Asylbewerber wohnen.
Die Einnahmeseite wird dieses Jahr zu einer Herausforderung. Während die Grundsteuer A mit 93000 Euro und die Grundsteuer B mit 315 000 Euro über Jahre hinweg in etwa konstant sind, fehlen bei der Gewerbesteuer bei einem Ansatz von knapp 1,8 Millionen Euro rund 500 000 Euro im Vergleich zu 2015. Weil diese Steuer damals üppig ausfiel, fallen die Schlüsselzuweisungen des Freistaates von 840 000 Euro auf 460000 Euro, während die Kreisumlage von 1,8 Millionen Euro auf fast 2,4 Millionen Euro steigt. „Damit liegen wir im oberen Preissegment“, so Bürgermeister Michael Böhm. Was Steuerkraft, Umlage und Schlüsselzuweisungen angeht, muss Burgheim im Verwaltungshaushalt mit knapp 800000 Euro weniger auskommen. Eine Zuweisung zum Vermögenshaushalt fällt damit aus. Der Landkreis legt heuer 48,5 Millionen Euro auf die Kommunen um.
Mit gut 2,2 Millionen Euro fällt der Vermögenshaushalt um rund 65 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. 55000 Euro investiert die Gemeinde in die Außenfassade des Rathauses und in Sanierungsarbeiten am Amtssitz. Eine Kalthalle am Bauhof schlägt mit 100000 Euro zu Buche. Für das neue Feuerlöschfahrzeug HLF 20 wird eine Restzahlung von 275 000 Euro fällig. Für die Absiedlung von Moos stehen 50 000 Euro im Haushalt. In der Außenfassade der Turnhalle haben sich große Risse gebildet. Die Reparaturkosten sind mit 20000 Euro kalkuliert. Die Schäden sollen bis in das Jahr 1997 zurückreichen. Knapp 40000 Euro stellt die Gemeinde für Kirchensanierungen im gesamten Gemeindegebiet zur Verfügung. 30 000 Euro fließen in Kinderspielplätze. Fast 50 000 Euro erhalten die Kindergärten und die Kinderkrippe. Gefördert werden auch die Sportvereine. Der Löwenanteil mit rund 43000 Euro geht an den TSV Burgheim für den Sportheimneubau. 75 000 Euro gibt die Gemeinde für Flächennutzungs- und Bebauungspläne aus. Für Straßenbau, darunter auch Geh- und Radwege, sowie die Erschließung der neuen Baugebiete „Am Vohbach“in Burgheim und „Schlossbreite“in Straß stehen rund 160 000 Euro bereit. Eigens für den Radwegebau von Burgheim nach Dezenacker stehen 65000 Euro für Grunderwerb und 20 000 Euro für den Tiefbau im Haushalt. Die Optimierung der Kläranlage wird bis 2019 mit 160 000 Euro vorangetrieben und für die Fremdwasserbeseitigung stehen 50 000 Euro zur Verfügung. Die Sanierung von Gemeindehäusern schlägt sich im Haushalt mit stolzen 230 000 Euro nieder. Für 200 000 Euro wird das ehemalige Schulgebäude in Ortlfing renoviert und für das Bahnhofgebäude sind zunächst 30 000 Euro geplant.
Trotz allem wird Burgheim keine Kredite aufnehmen und die bestehenden Darlehen planmäßig tilgen. 405000 Euro stehen derzeit auf der Sollseite der Marktgemeinde, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 87,19 Euro bedeutet. Genehmigt ist ein Darlehen über knapp zwei Millionen Euro, das allerdings derzeit nicht abgerufen wird. An Kassenkrediten genehmigte der Gemeinderat eine Million Euro. Die Hebesätze bei Grundsteuer A und Grundsteuer B bleiben bei 310 Prozent. Der Gewerbesteuer-Hebesatz von 320 Prozent ändert sich ebenfalls nicht.