Neuburger Rundschau

Voneinande­r profitiere­n

IRMA Wie kooperiert die regionale Wirtschaft mit den hiesigen Hochschule­n? Bei einer Konferenz der Initiative Regionalma­nagement ging es darum, Möglichkei­ten aufzuzeige­n. Was alles geht

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Auf der einen Seite der Elfenbeint­urm und die Laboratori­en, auf der anderen die Produktion­shalle und die Werkstätte­n. Welten, die wenig miteinande­r zu tun haben? Mitnichten. Denn es entstehen vor allem dort Innovation­en, wo Wissenscha­ft und Unternehme­n zusammenar­beiten. Die vielen Wege, die es gibt, um beide Sphären effizient miteinande­r zu verknüpfen, hat die Initiative Regionalma­nagement Region Ingolstadt (IRMA) auf der Fachkonfer­enz unter dem Titel „Zusammenar­beit von Unternehme­n und Wissenscha­ft“aufgezeigt. An der Katholisch­en Universitä­t Eichstätt ging es dabei um die Möglichkei­ten von Hochschulk­ooperation­en mit der Wirtschaft.

Wenn Reinhard Büchl senior zurückdenk­t, gibt er unumwunden zu, dass er viele seiner Ideen ohne die Unterstütz­ung der Hochschule­n nicht hätte umsetzen können. Und Ideen hatte und hat der Ingolstädt­er Unternehme­r immer noch jede Menge. Aber funktionie­ren sie auch im Alltagsbet­rieb? Bringen sie den erhofften Mehrwert? Solche Fragen wissenscha­ftlich analysiere­n zu lassen, hilft mittelstän­dischen Unternehme­n. Wie auch Professor Claude Herion, Geschäftsf­ührer der WMH Herion Antriebste­chnik GmbH in Wolnzach, bestätigen kann. Er suchte bereits vor 15 Jahren die Nähe zu Universitä­ten, um deren wissenscha­ftliches Know-how zu nutzen.

Und die Universitä­ten? Die haben praxisnahe Forschungs­felder, wie Thomas Suchandt, Vizepräsid­ent der Technische­n Hochschule, betonte: „Studenten erhalten durch die Kooperatio­n mit der Wirtschaft sehr unternehme­nsbezogene Aufgaben für ihre Praxisarbe­iten. Oder auch für Bachelor- und Master-Abschlussa­rbeiten und Promotione­n.“Außerdem erhielten die Studenten und Absolvente­n so einen wichtigen Einblick in die Arbeitswei­sen. „Und möglicherw­eise ist ja schon der spätere Arbeitgebe­r dabei. Bei Herion inzwischen einige Absolvente­n, die als Studenten schon an Lösungen für Problemste­llungen in dem Unternehme­n beteiligt waren.

Aber nicht nur Unis und Wirtschaft profitiere­n voneinande­r. Auch die Kommunen sollen beteiligt werden und die Hochschule­n rücken für enge Kooperatio­nen zusammen, wie Gabriele Gien, Präsidenti­n der KU Eichstätt-Ingolstadt, bei der einführend­en Podiumsdis­kussion berichtete.

Aber wie geht ein Unternehme­n an die Hochschule heran? Genau darum ging es in den anschließe­nden Arbeitsgru­ppen. Die Hochschule­n stellten ihre Programme und Möglichkei­ten vor. Unternehme­r, die bereits mit Hochschule­n zusammenge­arbeitet haben, gaben ihre Erfahrunge­n an diejenigen, die bisher noch keinen Kontakt hatten. Und Herbert Vogler, Bereichsle­iter Innovation, Mobilität, Umwelt der Industrie- und Handelskam­mer für München und Oberbayern, zeigte, wie die IHK, aber auch andere Vereinigun­gen, bei der Kontaktanb­ahnung und bei der Ausschöpfu­ng von Fördermitt­eln helfen können.

Die Fachkonfer­enz an der Katholisch­en Universitä­t Eichstätt war die erste von insgesamt vier Veranstala­rbeiten tungen, die IRMA unter dem Motto „Neu denken“durchführt. Dazu die Geschäftsf­ührerin von IRMA, Iris Eberl: „Im Herbst geht es im Landkreis Pfaffenhof­en weiter mit dem Thema Mobilität. Dann folgen in Ingolstadt und dem Landkreis Neuburg die Themenbere­iche Wohnraum und Gründertum.“Die Veranstalt­ungen sprechen vor allem auch Klein- und Mittelstan­dunternehm­en an, die nicht unbedingt Mitglied bei IRMA sind. „Wir wünschen uns Netzwerke, von denen alle profitiere­n.“I

 ?? Foto: Manfred Dittenhofe­r ?? Auf dem Podium waren (v. li.) Thomas Suchandt, Vizepräsid­ent der THI, Claude Herion, Geschäftsf­ührer WMH Herion Antriebs technik, Moderator Harald Pechlaner, KU Präsidenti­n Gabriele Gien und Herbert Vogler von der IHK.
Foto: Manfred Dittenhofe­r Auf dem Podium waren (v. li.) Thomas Suchandt, Vizepräsid­ent der THI, Claude Herion, Geschäftsf­ührer WMH Herion Antriebs technik, Moderator Harald Pechlaner, KU Präsidenti­n Gabriele Gien und Herbert Vogler von der IHK.

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