Voneinander profitieren
IRMA Wie kooperiert die regionale Wirtschaft mit den hiesigen Hochschulen? Bei einer Konferenz der Initiative Regionalmanagement ging es darum, Möglichkeiten aufzuzeigen. Was alles geht
Auf der einen Seite der Elfenbeinturm und die Laboratorien, auf der anderen die Produktionshalle und die Werkstätten. Welten, die wenig miteinander zu tun haben? Mitnichten. Denn es entstehen vor allem dort Innovationen, wo Wissenschaft und Unternehmen zusammenarbeiten. Die vielen Wege, die es gibt, um beide Sphären effizient miteinander zu verknüpfen, hat die Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt (IRMA) auf der Fachkonferenz unter dem Titel „Zusammenarbeit von Unternehmen und Wissenschaft“aufgezeigt. An der Katholischen Universität Eichstätt ging es dabei um die Möglichkeiten von Hochschulkooperationen mit der Wirtschaft.
Wenn Reinhard Büchl senior zurückdenkt, gibt er unumwunden zu, dass er viele seiner Ideen ohne die Unterstützung der Hochschulen nicht hätte umsetzen können. Und Ideen hatte und hat der Ingolstädter Unternehmer immer noch jede Menge. Aber funktionieren sie auch im Alltagsbetrieb? Bringen sie den erhofften Mehrwert? Solche Fragen wissenschaftlich analysieren zu lassen, hilft mittelständischen Unternehmen. Wie auch Professor Claude Herion, Geschäftsführer der WMH Herion Antriebstechnik GmbH in Wolnzach, bestätigen kann. Er suchte bereits vor 15 Jahren die Nähe zu Universitäten, um deren wissenschaftliches Know-how zu nutzen.
Und die Universitäten? Die haben praxisnahe Forschungsfelder, wie Thomas Suchandt, Vizepräsident der Technischen Hochschule, betonte: „Studenten erhalten durch die Kooperation mit der Wirtschaft sehr unternehmensbezogene Aufgaben für ihre Praxisarbeiten. Oder auch für Bachelor- und Master-Abschlussarbeiten und Promotionen.“Außerdem erhielten die Studenten und Absolventen so einen wichtigen Einblick in die Arbeitsweisen. „Und möglicherweise ist ja schon der spätere Arbeitgeber dabei. Bei Herion inzwischen einige Absolventen, die als Studenten schon an Lösungen für Problemstellungen in dem Unternehmen beteiligt waren.
Aber nicht nur Unis und Wirtschaft profitieren voneinander. Auch die Kommunen sollen beteiligt werden und die Hochschulen rücken für enge Kooperationen zusammen, wie Gabriele Gien, Präsidentin der KU Eichstätt-Ingolstadt, bei der einführenden Podiumsdiskussion berichtete.
Aber wie geht ein Unternehmen an die Hochschule heran? Genau darum ging es in den anschließenden Arbeitsgruppen. Die Hochschulen stellten ihre Programme und Möglichkeiten vor. Unternehmer, die bereits mit Hochschulen zusammengearbeitet haben, gaben ihre Erfahrungen an diejenigen, die bisher noch keinen Kontakt hatten. Und Herbert Vogler, Bereichsleiter Innovation, Mobilität, Umwelt der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, zeigte, wie die IHK, aber auch andere Vereinigungen, bei der Kontaktanbahnung und bei der Ausschöpfung von Fördermitteln helfen können.
Die Fachkonferenz an der Katholischen Universität Eichstätt war die erste von insgesamt vier Veranstalarbeiten tungen, die IRMA unter dem Motto „Neu denken“durchführt. Dazu die Geschäftsführerin von IRMA, Iris Eberl: „Im Herbst geht es im Landkreis Pfaffenhofen weiter mit dem Thema Mobilität. Dann folgen in Ingolstadt und dem Landkreis Neuburg die Themenbereiche Wohnraum und Gründertum.“Die Veranstaltungen sprechen vor allem auch Klein- und Mittelstandunternehmen an, die nicht unbedingt Mitglied bei IRMA sind. „Wir wünschen uns Netzwerke, von denen alle profitieren.“I