Autodieb muss ins Gefängnis
Gericht 32-Jähriger sollte ein gestohlenes Auto mit Keyless-Go-System nach Polen überführen
Ein 32-jähriger Pole muss für drei Jahre in Haft. Das Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Christian Veh sah es als erwiesen an, dass der Mann dabei geholfen hat, ein in Ingolstadt gestohlenes Auto nach Polen zu bringen. An der deutsch-tschechischen Grenze bei Vohenstrauß wurde er allerdings geschnappt (NR berichtete), weil ein Polizeibeamter den richtigen hatte. Seit Anfang 2016 haben es Diebesbanden in der Region verstärkt auf Autos mit einem sogenannten Keyless-Go-System abgesehen. Dabei wird mittels eines Funksignals die Tür geöffnet. Die Diebe fangen dieses Signal vom Schlüssel – der oft nah an der Haustür liegt – ab und leiten es bis zum geparkten Auto weiter. Schon öffnet sich die Tür und das Auto lässt sich dann problemlos per Knopfdruck starten.
Bislang lassen sich der Serie rund 20 Diebstähle in der Region zurechnen, die gestohlenen Autos haben einen Wert von knapp eineinhalb Millionen Euro.
Der Angeklagte war wohl nur ein kleines Rädchen, der bei einem Diebstahl in Etting Anfang November 2016 mitwirkte. Er war als FahRiecher rer für knapp 250 Euro angeheuert worden, ob er tatsächlich in die Bandenstruktur eingebunden war, blieb unklar. Genauso die Frage, ob er selbst mit am Tatort war. Eine Funkzellenauswertung seines Handys lässt aber darauf schließen. Letztendlich verurteilte ihn das Gericht wegen Beihilfe zum Diebstahl in einem besonders schweren Fall. (rilu)