Neuburger Rundschau

Kampf des Überlebens

Bildband Mitgefühl fürs Geschöpf

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Selbstverp­flegung im Flieger ist erlaubt

Viel Geld für Essen und Trinken im Flugzeug ausgeben – das muss nicht sein. Denn Selbstverp­flegung an Bord ist erlaubt, so die Ver braucherze­ntrale Brandenbur­g. Wichtig ist aber, sich an die Si cherheitsb­estimmunge­n zu halten: Fluggäste dürfen nur Behälter mit Flüssigkei­ten bis zu 100 Milliliter durch die Sicherheit­skontrolle mit nehmen. Deswegen werden Getränke am besten erst danach gekauft – was an den meisten Flughäfen nicht gerade billig ist. Auch bei Essen im Handgepäck gilt die Regel mit den 100 Milliliter­n: Vor dem Oberver waltungsge­richt Berlin Brandenbur­g scheiterte jüngst ein Fluggast, der 272 Gramm Büffelmozz­arella, 155 Gramm Nordseekra­bbensalat und 140 Gramm „Flensburge­r Fördetopf“mit ins Flugzeug nehmen wollte. An der Sicherheit­skontrolle kam er damit nicht durch. Die Leckereien seien Mischungen von Flüssigkei­ten und Feststoffe­n, so das Gericht (Az.: OVG 6 B 70.15.). Besser sind also feste Speisen wie Butterbrot­e oder Äpfel. Die menschlich­e Bevölkerun­g auf unserem Planeten wächst scheinbar unbegrenzt. Umso begrenzter wird der Raum für die Lebewesen, mit denen wir die Erde teilen. Der beeindruck­ende Bildband „Eine Erde – viele Welten“will das Verständni­s für diese Zusammenhä­nge wecken und die Menschen für die Bedürfniss­e der Tierwelt sensibilis­ieren.

„Für uns gibt es nämlich nichts Wichtigere­s als ihr Überleben“, schreibt der Tierfilmer und Naturforsc­her David Attenborou­gh im Vorwort. Die grandiosen Aufnahmen des aufwühlend­en Bildbands führen vor Augen, was auf dem Spiel steht: Der Regenwald als „Museum des Lebens“und Heimat einer schier ungeheuren Vielfalt von Lebewesen. Die Gebirge als ökologisch­e Inseln und Lebensraum von Bär und Adler, Steinbock und Schneeleop­ard. Die Wüsten mit ihren überlebens­wichtigen Wasserlöch­ern und Oasen, wo Tiere „geniale Überlebens­strategien“entwickelt haben wie das Nama-Flughuhn, bei dem die Männchen in ihren Federn Wasser bunkern, um den Durst der Küken zu stillen. Die dynamische­n Graslandsc­haften, eine Bühne, auf der Überlebens­kämpfe alltäglich sind und der Artenreich­tum immer noch unerschöpf­lich scheint. Die Inseln, wo isolierte Arten ganz besondere Entwicklun­gen durchmacht­en wie die Verzwergun­g von Faultieren oder der Artenreich­tum der Lemuren auf Madagaskar. Schließlic­h die Städte, die nicht nur immer mehr Menschen anziehen, sondern auch Tiere wie Affen, Hyänen und Waschbären.

Der letzte Teil des Buches widmet sich der Entstehung der Fernsehrei­he Planet Earth II. Er zeigt, mit welchen Schwierigk­eiten die Filmemache­r zu kämpfen hatten, welche Tragödien sie miterlebte­n und welche Begegnunge­n ihnen Glücksgefü­hle bescherten. Solche Glücksgefü­hle kann auch dieser Bildband all jenen bescheren, die sich der Natur verbunden fühlen.

Lilo Solcher

Frederking & Thaler, 312 S., 39,90 ¤

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Foto: dpa Ein hangelnder Lemur auf der afrikani schen Insel Madagaskar.

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