Die nächste Chance
Fußballer kennen das: Wer zu viele Chancen auslässt, wird am Ende dafür bestraft. So lässt sich vielleicht beschreiben, wie sich die Debatte um die Entwicklung des Umgriffs um den Neuburger Bahnhof hochschaukelt. Die Stadt hat anderen dort das Feld überlassen. Jetzt müssen die politisch Verantwortlichen erkennen, dass sie dort nicht mehr Herr der Dinge sind. Was aber gar nicht so schlimm sein muss. Denn Oberbürgermeister und Stadträte können im Grunde dankbar dafür sein, dass sich andere darum gekümmert haben, um zum Beispiel das Bahnhofsgebäude samt Umfeld wieder auf Vordermann zu bringen.
Auch über die weitere Entwicklung des Bahnhofsgrundstücks entlang der Gleise Richtung Süden haben sich längst andere ganz konkrete Gedanken gemacht. Günstigen Wohnraum, einen Busbahnhof sowie Parkplätze und ein Parkhaus schaffen: Das klingt vernünftig. Was im Detail möglich ist, gehört jetzt in Gesprächen auf Augenhöhe zwischen Stadt und den Eigentümern rund um das Areal geklärt, um am Ende zu einer einvernehmlichen Lösung für alle Beteiligten zu kommen. Nachdem eine Mehrheit der Stadträte mit dem OB an der Spitze gegen den Kauf des Bahnhofgrundstücks war, wäre es ein zweiter grober Fehler, den Grundstücksbesitzern jetzt vorschreiben zu wollen, was dort gewünscht ist und was nicht. Fußballer sollten wissen, was passiert, wenn man zu viele Chancen auslässt.