Hoch hinaus im Spezialtiefbau
Hausmesse 1500 Besucher aus 77 Ländern: Die Bauer AG hatte wieder einmal die Welt zu Gast. Wie sich das Unternehmen in einer Welt voller Konflikte erfolgreich behaupten kann
Wenn bei der Bauer AG die Hausmesse stattfindet, befindet sich Schrobenhausen im Ausnahmezustand. Und in den bayerischen Dialekt der zahlreichen Gäste mischen sich Sprachen aus der ganzen Welt. 1500 Besucher aus 77 Ländern geben sich in Schrobenhausen ein Stelldichein. Denn die Welt ist zu Gast in der Lenbachstadt. Bauer ist das, was man einen Global Player nennt. In Schrobenhausen daheim, in der Welt zuhause. Bei der Firmenpräsentation sind die Punkte, die die Firmenniederlassungen und Produktionsstandorte der Bauer Group zeigen, über den gesamten Globus verstreut. Und das Zentrum war am Wochenende in Schrobenhausen.
Mittelpunkt und Magnet der Messe waren die gelben Riesen, die ihre Finger in den bayerischen Himmel reckten. Am Samstag zumindest in einen tiefblauen. Ein Großteil der Exponate mit einem Gesamtwert von rund 33 Millionen Euro steht im Freien. Auf dem Hof der Bauer AG stehen Drehbohrgeräte, die, ausgestattet mit einer „Energy Efficient Power“(EEP)-Technologie, bei bis zu 30 Prozent weniger Energieverbrauch in Bohrtiefen bis zu 126 Meter vordringen. Daneben Frässysteme, die zwei Meter breite Fräsrinnen in eine Tiefe von bis zu 120 Meter ziehen. Seilbagger mit bis zu 54 Meter langen Auslegern. Großgeräte für alle Arten des Spezialtiefbaus. Dämme, Deiche und Tunnel überall auf der Welt entstehen mithilfe von Maschinen des Weltmarktführers aus Schrobenhausen.
Das Unternehmen Bauer schaut auf harte Jahre zurück. Die Krisen dieser Welt spürt das Unternehmen deutlich, wie Professor Dr. Thomas Bauer bei seiner Willkommensrede betonte. „Die Welt ist momentan ein großes Durcheinander. Vor 15 Jahren kamen unsere Gäste fast ausnahmslos aus Ländern ohne Konflikte. Heute gibt es überall auf der Welt Konflikte.“Die Wirtschaft sei sehr verwundbar. Trotzdem. Der Handel wachse, so Bauer. „Ich glaube, eine Welt mit Freundschaften und Handelsbeziehungen ist die beste Zukunft.“In der internationalen Bauerwelt gebe es keine Konflikte. Das Unternehmen spanne quer durch alle Nationen und Nationalitäten Freundschaften um den gesamten Globus. „Gott sei Dank wächst die Konstruktionswirtschaft wieder. So können wir auf weiter wachsende Märkte hoffen.“
Das sei in den vergangenen Jahren nicht immer so gewesen. „Chinesische Maschinenfabrikanten den Markt“, so der Vorstandsvorsitzende der Bauer AG. Inzwischen sei die chinesische Produktionskapazität um 70 Prozent geschrumpft. Die Bauer AG aber behauptet sich in dieser weltweit schwierigen Wirtschaftslage mit Krisen und Kriegen. 10 700 Angestellte erwirtschafteten im vergangenen Jahr ein Konzernergebnis in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Der Gewinn betrug 15 Millionen Euro. Ein Teil dieses Ergebnisses kommt aus dem Bereich Maschinenbau. Aber die Bauer AG ist noch viel mehr. Im Bereich Bau bietet das Unternehmen weltweit alle bekannten, aber auch neue, innovative Spezialtiefbauverfahren an.
Und im Geschäftsfeld Ressources konzentriert sich Bauer auf hochinnovative Produkte und Services für die Bereiche Wasser, Umwelt und Bodenschätze.
Bei der bereits 21. Auflage der Bauer Hausmesse in Schrobenhauüberschwemmten sen ging es aber auch um bayrische Kultur und Lebensart. Erstmals gab es in diesem Jahr ein Messemotto: „Hoch hinaus im Spezialtiefbau“.
In Schrobenhausen sollten sich die Gäste, eingeladen bei Freunden, zu Hause fühlen. Bauer rückt noch enger mit seinen Kunden zusammen. Kein leichtes Unterfangen, wenn diese über die ganze Welt verstreut sind. Für ein Wochenende schien es, als ob sie alle in Schrobenhausen wären.