Fastenmeier bleibt in U Haft
Klinikumsaffäre Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat ihre Ermittlungen erneut ausgeweitet. Inzwischen gibt es 16 Beschuldigte und einen neuen Verdacht
Der frühere Geschäftsführer des Klinikums Ingolstadt, Heribert Fastenmeier, bleibt in Untersuchungshaft. Das ist das Ergebnis eines Haftprüfungstermins, den es gestern um 13 Uhr am Amtsgericht Ingolstadt gab. Dies bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ingolstadt auf Anfrage. Auch der frühere Mitarbeiter von Fastenmeier muss im Gefängnis bleiben.
Wie ausführlich berichtet, war der in der Klinikumsaffäre als Hauptverdächtiger geführte Fastenmeier Ende April festgenommen worden. Der Grund: Verdunkelungsgefahr. Fastenmeier soll sich Ende April mit dem früheren und ebenfalls verdächtigten Untergebenen am Ingolstädter Baggersee ge- troffen haben. Und zwar, nachdem die Ermittler in der Klinikumsaffäre erneut Büros durchsucht hatten und zwei weitere Beschuldigte hinzugekommen waren. Fastenmeiers ExMitarbeiter soll laut Staatsanwaltschaft bei dem Treffen „für die Beweisführung dem Anschein nach bedeutsame Unterlagen“dabeigehabt haben. Es geht um „erhebliche Überschreitungen des PR-Budgets der Klinikum Ingolstadt GmbH“.
Vetternwirtschaft und Mauschelei?
Beide, so hatte es nach der Festnahme geheißen, stünden unter dringendem Verdacht, „auf Beweismittel eingewirkt“zu haben. Sollten tatsächlich für die Untreue-Ermitt- lungen relevante Dokumente beiseitegeschafft werden? Die Staatsanwaltschaft geht davon aus und der Haftrichter offensichtlich nach wie vor auch. Fastenmeiers Anwalt war gestern für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Er will sich heute äußern. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ermittelt wegen der Klinikumsaffäre seit Oktober vergangenen Jahres. Im Fokus steht vor allem Fastenmeier. Ihm werden Mauscheleien und Vetternwirtschaft vorgeworfen.
Die Staatsanwaltschaft führt in dem Verfahren aber nicht nur ihn, sondern inzwischen 16 Personen als Beschuldigte. Weitere Festnahmen habe es aber nicht gegeben, so die Ermittlungsbehörde.
Es gibt zudem fast ein Dutzend Ermittlungskomplexe. Ein weiterer Verdachtsmoment sei zuletzt noch hinzugekommen. Es geht dabei den weiteren Angaben zufolge um „die Beauftragung von Steuerberaterleistungen“für das Klinikum.
Die Ermittlungen gegen Ingolstadts Alt-OB Alfred Lehmann (CSU) wegen des Anfangsverdachts auf Bestechlichkeit und auf Vorteilsnahme dauern indes an, wie die Staatsanwaltschaft außerdem mitteilt.
In beiden Fällen geht es dabei um Wohnungskäufe. Einmal auf dem Gelände des alten Krankenhauses und ein anderes Mal auf dem Areal der ehemaligen Pionierkaserne. (kuepp)