Neuburger Rundschau

Daumendrüc­ken für Levina

ESC Was macht den Songwettbe­werb eigentlich so fasziniere­nd?

- VON MARKUS BÄR

200 Millionen Menschen in aller Welt werden heute Abend wieder vor den Fernsehsch­irmen mit den Finalisten des Eurovision Song Contest (ESC) mitfiebern. Selbst in den USA, Kanada, Teilen Lateinamer­ikas und Asiens sowie Australien und Neuseeland hat der Wettbewerb zahlreiche Fans.

Das nun definitiv außereurop­äische Australien darf heuer übrigens sogar schon zum zweiten Mal mitmachen – auch weil der Contest dort besonders beliebt ist. An dieser Stelle drängt sich doch die Frage auf, was das Faszinosum des ESC eigentlich ausmacht. An der musikalisc­hen Substanz des Wettbewerb­s kann es ja wohl nicht liegen. Denn dass diese dürftig ist, ist wohl auch bei vielen ESC-Fans unstrittig. Vielleicht muss man an dieser Stelle wieder einmal die These bemühen, dass der Mensch Lagerfeuer benötigt, an denen er sich als Teil eines großen „Wir“fühlen und dabei in der individual­isierten Postmodern­e aufwärmen kann. Analog etwa zu internatio­nalen Fußballwet­tkämpfen darf jeder beim ESC hemmungslo­s und ungestraft seinen Sympathien und Antipathie­n gegenüber anderen Ländern seinen Lauf lassen. Sich beispielsw­eise als Österreich­er hämisch freuen, wenn die Piefkes aus dem Norden mal wieder – wie in den vergangene­n beiden Jahren – auf dem letzten Platz landen. Wettquoten zufolge liegen für heute Abend übrigens Italien, Portugal, Bulgarien und Belgien vorn. Und unsere Levina? Zumindest im Mittelfeld. Ein Porträt der deutschen Aspirantin präsentier­en wir auf der Seite Meinung & Dialog. Und ein Plädoyer, warum Deutschlan­d beim ESC mal ein paar Jahre pausieren sollte, finden Sie im Panorama.

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