Der Landkreis betreibt Schulpolitik
Kreisausschuss Klassen für Kranke aufs Lassigny-Gelände? Pilotprojekt „Mittelstufe Plus“am Gymnasium geht weiter
Jetzt geht’s ums Geld. Nachdem die Stadt Neuburg ihr Vorkaufsrecht abgetreten hat, kann der Landkreis mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über den Erwerb von Gebäude VI auf dem Lassigny-Gelände, dem vormaligen THW-Domizil, verhandeln. Gelingt eine Einigung, steht auch schon die mögliche Nutzung fest. Am Donnerstag diskutierte der Kreisausschuss, ob dort die Krankenhausklassen untergebracht werden könnten, die momentan noch in den Kliniken St. Elisabeth untergebracht sind.
Eine Entscheidung darüber ist freilich noch nicht gefallen. Schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die während ihrer Genesung beschult werden müssen, werden derzeit im Krankenhaus unterrichtet. Die Schülerzahl schwankt, doch insgesamt gibt es sechs Klassen. Weil der Platz nicht mehr ausreicht, ist der Landkreis als Träger der zuständigen Dr.-Walter-Asam-Schule für ein Ausweichquartier zuständig. Vier Alternativen stehen zur Wahl: das Kammerbauern-Anwesen (derzeit als Parkplatz genutzt), die alte Paul-Winter-Realschule (noch in Nutzung), die Fläche hinter dem Parkdeck am Oberen Schanzweg (im Eigentum des Ordens) und das Gebäude VI auf dem Lassigny-Areal. Die Vorbedingung, schnelle Erreichbarkeit der Kliniken, kurze sichere Wege, zeitnahe Verfügbarkeit und Ausbaufähigkeit erfülle alleine das ehemalige Kasernengebäude, erläuterte Ingrid Laux vom zuständigen Sachgebiet am Landratsamt den Kreisräten anhand einer kurzen Matrix. Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling bezweifelte, ob die gesuchten Raumkapazitäten wirklich neu geschaffen werden müssten. Er wünschte sich eine genaue Prüfung der Optionen unter dem Kostenfaktor. Abteilungsleiter Willi Riß erwartet heuer keine Rückmeldung von der BImA über einen Kaufpreis für Gebäude VI. Die Zeit werde genutzt werden für ein Konzept, ob sich diese Variante überhaupt für den diskutierten Zweck eigne.
Das Descartes-Gymnasium wird das Pilotprojekt „Mittelstufe Plus“auch ein drittes Jahr anbieten. Die Mitglieder des Kreisausschusses mussten die Verlängerung des Angebots absegnen, weil der Landkreis Sachaufwandsträger aller weiterführenden Schulen ist. Mit dem einstimmigen Votum wird in Neuburg das letzte achtstufige Schuljahr 2017/18 überbrückt, ehe ein Jahr später das G 9 wiedereingeführt wird. Die Zahlen sprächen für sich, warb Schulleiter Peter Seyberth für ein positives Votum. Die Anmeldungszahlen für das freiwillige, zusätzliche Schuljahr sind in den drei Projektjahren kontinuierlich auf mittlerweile 75 Prozent gestiegen. „Wir hätten sonst ein Loch beim Übergang zum G9. Das würde die Eltern übel vor den Kopf stoßen“, argumentierte der Oberstudendirektor. Zusätzliche Kosten entstünden durch das Überbrückungsjahr keine, Räumlichkeiten und Lehrmittel seien vorhanden. (nel) In Neuburg von 9 17 Uhr:
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