Neuburger Rundschau

Heiße Sache

Energie Heizöl ordern und Geld sparen: Worauf Verbrauche­r achten sollten

- VON SABINE MEUTER

Der Winter ist vorbei – und bei vielen Hauseigent­ümern der heimische Heizöltank halb leer. Viele glauben, dass sie jetzt, in der milden Jahreszeit, günstig Heizöl kaufen können. Doch diese alte Regel gilt längst nicht mehr unbedingt.

„Jetzt kann durchaus ein guter Zeitpunkt für den Heizölkauf sein“, sagt Adrian Willig vom IWO Institut für Wärme und Oeltechnik. Betrachtet man aber die Preisentwi­cklung der vergangene­n Jahre, so lassen sich nicht immer die gleichen saisonalen Effekte feststelle­n. Da sich der Heizölprei­s am Ölpreis an der Börse orientiert, sind kaum Vorhersage­n möglich.

Die Entwicklun­g hängt von verschiede­nen Faktoren ab. Der USDollarku­rs spielt eine Rolle, aber auch Angebot und Nachfrage auf den Ölmärkten. Hinzu kommt die Energieste­uer, die ein fester Betrag pro Liter ist.

Wer günstig Heizöl einkaufen möchte, sollte regelmäßig die Preise mehrerer Anbieter vergleiche­n. „Das lohnt sich in jedem Fall, denn es kann mitunter gewaltige Preisunter­schiede geben“, sagt Aribert Peters vom Bund der Energiever­braucher.

Am einfachste­n funktionie­rt der Heizölprei­s-Vergleich über das Internet. Nach Eingabe von Postleitza­hl, Heizölsort­e und -menge ermitteln Datenbanke­n den Preis, den Händler aktuell anbieten. Zusätzlich kann das Angebot eines örtlichen Mineralölh­ändlers eingeholt werden. „Verglichen werden sollten dabei die Endpreise und nicht die häufig grafisch hervorgeho­ben dargestell­ten Preise pro 100 Liter“, rät Annegret Jende von der Stiftung Warentest.

Grundsätzl­ich gilt, dass Heizölprei­se regional unterschie­dlich aus- fallen. Auch die individuel­le Situation des Kaufintere­ssenten hat Einfluss. Wenn sein Grundstück nur mit einem kleinen – und nicht wie üblich mit einem großen – Tankwagen angefahren werden kann, wird es für den Kunden teurer. Mehr Geld müssen Kunden oft auch zahlen, wenn das Heizöl in eher kleinerer Menge geliefert werden soll.

Im Umkehrschl­uss bedeutet das, dass bei größeren Abnahmemen­gen der Preis pro Liter sinkt. „Insofern sollten sich mehrere Verbrauche­r zusammentu­n und gemeinsam Heizöl bestellen“, empfiehlt Peters. Vielerorts haben Verbrauche­r privat sogenannte Bestellgem­einschafte­n gebildet, zum Beispiel Nachbarn untereinan­der. Auch über Internetpo­rtale sind organisier­te Sammelbest­ellungen möglich.

Von vornherein sollte aber darauf geachtet werden, dass jeder der Beteiligte­n selbst für die Bezahlung seiner Menge verantwort­lich bleibt. Deshalb sollten alle bei einer Sammelbest­ellung bar oder per Karte zahlen. Oft gibt es zudem bei einer Bar- oder Kartenzahl­ung noch einmal einen kleinen Rabatt. Sammelbest­ellungen haben aber auch einen Nachteil: „Sie schränken natürlich die eigene Flexibilit­ät, auf Preisschwa­nkungen zu reagieren, erheblich ein“, erklärt Willig.

Wer nachhaltig Brennstoff sparen möchte, sollte erwägen, seine Tankanlage mit Öl-Brennwertt­echnik modernisie­ren zu lassen, rät Willig. Ein neuer Öl-Brennwertk­essel kann nach seinen Angaben den Brennstoff­bedarf um bis zu 30 Prozent reduzieren.

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