Der Mut der SPD wurde belohnt
Fast wäre die Sache in die Hose gegangen. Gestern aber wurde der Mut der leidgeprüften BayernSPD belohnt. Das eindeutige Votum der Mitglieder für Generalsekretärin Natascha Kohnen als künftige Landeschefin wird die Giftigkeiten der vergangenen Tage schnell vergessen machen und ihre Kritiker fürs Erste verstummen lassen. Es ist wie bei einem reinigenden Gewitter: Erst blitzt, donnert und regnet es, dann ist es vorbei und es herrscht neue Klarheit.
Klar ist zum einen, dass die überwältigende Mehrheit der SPD-Mitglieder dem Anti-EstablishmentGerede und den absurden Verschwörungstheorien, die zuletzt in der Partei kursierten, eine Absage erteilt hat. Die Basis ist weitaus klüger, als manche Nörgler im Hintergrund glauben machen wollen.
Klar sind mit dem Votum jetzt auch die neuen Machtverhältnisse in der Partei. Kohnen, die als Generalsekretärin wie als Wirtschaftsexpertin im Landtag einen guten Job gemacht hat, ist jetzt eindeutig die Nummer eins. Ihre Wahl beim Parteitag sollte nur noch eine Formalie sein. Jeder Genosse, dem es Ernst ist mit der Absicht, die Bayern-SPD aus dem historischen Tief zu führen, kann jetzt gar nicht mehr anders, als die neue Frau an der Spitze zu unterstützen.
Und noch etwas ist spannend: Kohnen verspricht einen neuen Stil. Die SPD soll selbstbewusst ihre Inhalte nach vorne bringen, statt immer nur auf die CSU draufzuhauen. Das ist mal was Neues. Vielleicht hilft es sogar.