Neuburger Rundschau

Ein Fest, viele Nationen

Grenzenlos Das Multi-Kulti-Fest zeigt erneut, wie unsere Nachbarn aus anderen Ländern speisen und tanzen

- VON SILKE FEDERSEL

Exotische Klänge, Tanzeinlag­en und natürlich unzählige landestypi­sche Köstlichke­iten, die man probieren konnte: Auch im Jahr 2017 präsentier­ten sich wieder 20 Nationen aus vier Kontinente­n beim Multi-Kulti-Bürgerfest auf dem Volksfestp­latz. Richtig Glück hatten die Verantwort­lichen mit dem Wetter, denn nach Bibbertemp­eraturen und Regen gab es am Wochenende Sonne satt und strahlend blauen Himmel. Normalerwe­ise findet das bunte Fest erst immer im Frühsommer statt, doch da Schlossfes­t, Volksfest und die muslimisch­e Fastenzeit Ramadan rund um den „normalen“Termin stattfinde­n, man sich entschiede­n das Fest vorzuverle­gen, erklärte Stadtteilm­anager Jürgen Stickel.

Dementspre­chend gezittert habe man, ob das Wetter hält. Stickel zeigte sich sehr zufrieden, denn bereits zu Beginn waren viele Besucher gekommen, nach und nach wurde es dann richtig voll auf dem Festgeländ­e. Auch der Aufbau habe reibungslo­s geklappt. „Alle helfen zusammen, sind freundlich und verständig­en sich auch oft ohne Worte.“Stickels Kollege Marek Hajduczek konnte sich dem nur anschließe­n. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele verschiede­ne Kulturen friedlich zusammen feiern. Und das gerade in einer Zeit, in der die politische Lage in der Welt nicht gerade toll ist“, sagte er. Gut angenommen wurde auch wieder der Abendflohm­arkt, der immer einen Tag vorher veranstalt­et wird.

Viele Standbetre­iber auf dem Multi-Kulti-Bürgerfest sind schon seit Jahren dabei. So wie Blinera und Emine Durmishi am Stand aus Albanien, die Delikatess­en aus ihrer Heimat verkauften. „Pite“heißen die traditione­llen Teigtasche­n, die man dort probieren konnte, „Fli“eine Art gegrillter Mehlteig. Dass sie auch in diesem Jahr ihr Land repräsenti­ert, war für Emine Durmishi klar, obwohl es immer viel Arbeit bedeutet. Die Krankensch­wester hatte extra mit Kollegen den Dienst getauscht, um mithelfen zu können. Für sie aber ist es eine Herzensang­ehabe legenheit, denn das Geld, das sie am Stand einnimmt, geht immer an das SOS-Kinderdorf in Pristina. Was ihr ebenfalls am Fest gefällt: „Die Leute wollen viel über unsere Kultur und Tradition wissen, denn Albanien war ja bis in die Neunziger ein abgeriegel­tes Land und viele kennen es nicht.“

Ganz neu heuer mit dabei war der Stand aus Peru. Hier waren Carlos und Andrea Schreier beschäftig­t und servierten Landestypi­sches an ihre Gäste. Wie etwa das Nationalge­tränk „Pisco“, ein Destillat aus Traubenmos­t, das man pur genießen oder auch in einen Cocktail mischen kann. Stärken konnte man sich bei den beiden mit dem Nationalge­richt „Ceviche de pescado“, marinierte­m Fisch in Limettensa­ft oder „Leche de Tigre“, der Soße, die vom Gericht übrig bleibt und die man in Peru mit Mais und Süßkartoff­eln genießt. „Das gibt richtig Energie, etwa, wenn man am Tag zuvor zu lange gefeiert hat“, erklärte Carlos Schreier lachend.

Gefeiert wurde dann auf dem Fest tatsächlic­h noch lange – am Abend kam nach den Folkloregr­uppen auch wieder die Band „Tequila Sunrise“und spielte bekannte Pop- und Rocksongs. Viel Lob gab es fürs Fest auch von Oberbürger­meister Bernhard Gmehling: Es sei ein „riesiges buntes Volksfest“, ein „Fest von Bürgern für Bürger“und ein „leuchtende­s Beispiel für Integratio­n“, sagte er.

 ?? Fotos: Silke Federsel ?? Mokka und Delikatess­en aus dem Orient gab es am Stand aus Syrien bei Imad Abdo und seinen Helfern. Das Multi Kulti Fest hat es sich zum Ziel gemacht, ausländisc­he Kultur unmittelba­r zu präsentier­en.
Fotos: Silke Federsel Mokka und Delikatess­en aus dem Orient gab es am Stand aus Syrien bei Imad Abdo und seinen Helfern. Das Multi Kulti Fest hat es sich zum Ziel gemacht, ausländisc­he Kultur unmittelba­r zu präsentier­en.
 ??  ?? Typisch afrikanisc­he Gerichte konnte man auch auf dem Multi Kulti Fest am Volks festplatz probieren.
Typisch afrikanisc­he Gerichte konnte man auch auf dem Multi Kulti Fest am Volks festplatz probieren.
 ??  ?? Ausgelasse­n getanzt wurde, als die türkische Folkloregr­uppe auftrat. Da machten auch die Zuschauer gerne mit.
Ausgelasse­n getanzt wurde, als die türkische Folkloregr­uppe auftrat. Da machten auch die Zuschauer gerne mit.
 ??  ?? Einen vietnamesi­schen Tanz zeigen diese beiden Frauen.
Einen vietnamesi­schen Tanz zeigen diese beiden Frauen.
 ??  ?? Mutter Tochter Duo: Blinera (links) und Emine Durmishi verkaufen Köstlichke­i ten aus ihrer Heimat Albanien. Das Geld geht an ein SOS Kinderdorf.
Mutter Tochter Duo: Blinera (links) und Emine Durmishi verkaufen Köstlichke­i ten aus ihrer Heimat Albanien. Das Geld geht an ein SOS Kinderdorf.
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In prächtigen Kostümen: Die Tänzerin nen aus Indonesien.

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