Am Ende fehlen Zentimeter
NR Doppelpass Absteiger SV Straß unterliegt im letzten Heimspiel Berg im Gau mit 1:4. Dabei hat der scheidende Kapitän Daniel Jester im zweiten Abschnitt besonders viel Pech
Es hätte ein perfekter Abschied werden können. Als Schiedsrichter Markus Müller in der 67. Minute auf Freistoß für den SV Straß entschied, legte sich Daniel Jester das Spielgerät rund 25 Meter vor dem gegnerischen Kasten zurecht. Ein kurzer Blick, ein herrlicher Schuss mit der Innenseite über die Berg im Gauer Mauer hinweg – doch der Ball klatschte zum Entsetzen der Hausherren an die Querlatte und von dort aus zurück ins Spielfeld. Es wäre zu diesem Zeitpunkt der 2:2-Ausgleich im letzten Kreisliga-Heimspiel des SV Straß in der Saison 2016/2017 gewesen. Und zugleich ein letztes Highlight des 26-jährigen Kapitäns, der in der kommenden Spielzeit zum Gemeindeund künftigen Liga-Rivalen TSV Burgheim wechselt.
„Wäre der Ball in dieser Situation ins Tor gegangen, hätten wir das Ding hinten raus vielleicht sogar noch gewonnen“, meinte Jester. So aber blieb für den bald scheidenden Spielführer und seine Noch-Teamkollegen letztlich alles beim Alten. Am Ende standen die SVS-Kicker nämlich wieder einmal mit leeren Händen da, da sich der ebenfalls nicht überzeugende Gegner unter dem Strich (wieder einmal) weniger Fehler geleistet hatte. Nachdem die Gäste bereits in der fünften Minute durch einen etwas zweifelhaften Strafstoß von Daniel Marx in Führung gegangen waren, erspielte sich der BSV Berg im Gau ein Übergewicht und auch Chancenplus. Eine davon nutzte Philip Gadletz nach schönem Doppelpass mit Christian Fröhlich zum 2:0 (23.). Und es sollte aus Straßer Sicht sogar noch schlimmer kommen: Nach einem Wortgefecht mit dem Unparteiischen sah Jürgen Gabriel innerhalb von wenigen Sekunden erst Gelb, dann GelbRot (34.).
Als dann nach Wiederbeginn SVS-Keeper Nico Rechner das „Privatduell“gegen Berg im Gaus Philip Gadletz gewann (55./58.), schlug es plötzlich auf der anderen Seite ein. Eine Freistoßflanke von Spielertrainer Benjamin Libal konnte die BSV-Abwehr nicht entscheidend klären. „Oldie“Jürgen Koch war zur Stelle und verkürzte auf 1:2 (62.). Ein Treffer, der den Einheimischen buchstäblich die „zweite Luft“verlieh. Während die Gäste nur mehr reagierten, drängte Straß in Unterzahl auf den Ausgleich. Doch sowohl Jesters Freistoß an die Latte (67.) als auch Kochs Versuch aus der Nahdistanz (70.) verfehlten letztlich ihr Ziel.
Endgültig entschieden war diese Partie dann in der 80. Minute. Der eingewechselte BSV-Spielercoach Marcel Kappelmeier machte mit dem 1:3 alles klar. 180 Sekunden später setzte Tobias Prueckl dann noch den Schlusspunkt zum 1:4.
„Schade, wir hätten unsere letzte Begegnung vor heimischem Publikum sehr gerne gewonnen“, so Jester, für den vor allem der frühe Platzverweis entscheidend war: „Mit elf Akteuren wäre dieses Match niemals verloren gegangen. Davon bin ich überzeugt.“
Rechner, Pils, Wolf, J. Gabriel, Libal, Jester, Pawlak, Rothmann, Koch (77. Koch), Lenk, Seeberger (88. Chis).
W. Seel, Mayr, Heinrich, Gadletz, Siegl, Fröhlich (62. Bichler), Sojer, Müller (71. Kappelmeier, Kopold (71. May er), Prueckl, Marx.