Feiern auf und an der Donau
Fischergasslerfest Am kommenden Samstag ist viel geboten
Spannende Duelle liefern sich am kommenden Samstag, 20.Mai, gestandene Männer beim 43. Fischerstechen. Sie ermitteln aus sechs Teams im mittelalterlich nachgeahmten Lanzenturnier von Donauzillen heraus den Stecherkönig. Als Pauseneinlage stehen sich beim Promistechen Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74, Oberst Holger Neumann, gegenüber. Danach laden die Fischergassler mit einem bunten Programm zur 44. Auflage des Fischergasslerfests.
Die Diskussionen um einen Führerschein für Zillenfahrten sind gelöst und die Holzboote über die Wintermonate repariert sowie mit einem neuen Anstrich versehen worden. Zwar ist das Donauwasser nach den wochenlangen Wetterkapriolen noch recht frisch. Egal, denn die Teilnehmer wollen am Samstagnachmittag trocken bleiben und nur ihre Kontrahenten ins kühle Nass befördern.
Der Kerzenmeister Siya Ettenreich erklärt in Kurzform die Regeln: „Das Fischerstechen ist den mittelalterlichen Lanzenturnieren nachgebildet. Fairness und Ritterlichkeit sind daher oberstes Gebot.“Dass die Tradition in historischen Trachten durchgeführt wird, ist für den Chef der Fischgassler selbstverständlich. Das Boot wird von einem Steuermann und zwei Ruderern befahren. Neben dem Gastgeber Neuburg mit dabei sind die Mannschaften aus Ingolstadt, Stepperg, Donauwörth, Oberndorf und Zürich. Die Reihenfolge der Mannschaften und damit, wer zuerst stromabwärts oder -aufwärts kämpft, wird ausgelost. Es gilt das K.o.-System.
Nach dem Spektakel auf dem Fluss lockt in der Fischergasse ein zünftiges Programm. Die Fischergassler, die den offiziellen Zusatz „Zunft Neuburger Fischerstecher e.V.“tragen, sind 1973 als Bürgerinitiative gegen den Ausbau und die Sanierungspläne der Stadt entstanden. Die Planer wollten aus der Fischergasse eine nördliche Tangente eines Innenstadtrings machen. Die Anwohner haben rasch verstanden, dass es nicht genügt, nur gegen etwas zu sein, sondern dass man dafür auch Zeichen setzen muss. Um ihren Zusammenhalt im Kampf um den Erhalt ihrer Lebensqualität in ihrer Fischergasse zu demonstrieren, haben sie im Jahre 1974 das erste Fischergasslerfest abgehalten.
Mit Erfolg. Denn das hat einen Sinneswandel beim Stadtrat und dem Oberbürgermeister bewirkt. Die Verkehrspläne wurden geändert. Letztlich wurde die Fischergasse in der heutigen begrünten Form ansprechend ausgebaut. „Somit haben wir auch Jahrzehnte danach noch allen Grund zum Feiern“, betont der Kerzenmeister Siya Ettenreich mit Blick auf den Zusammenhalt der Anwohner und der Gruppe.
Die zeigt sich das ganze Jahr über bei ihren Vorhaben, von den angebotenen Zillenfahrten bis hin zu Teilnahmen bei Veranstaltungen. Und zusammen hingelangt wird wieder bei der Organisation und Durchführung vom Fischerstechen und Fischergasslerfest. Neuburger Rundschau Färberstraße C 89, 86633 Neuburg Telefon: 08431/6776 50 Fax: 08431/6776 51
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