Kräuter für alle
Neues Schloss Mitten in der Altstadt gibt es einen Kräutergarten. Das Besondere: Jeder kann sich bedienen
Im Innenhof des Neuen Schlosses in Ingolstadt gibt es seit drei Jahren einen ganz besonderen Kräutergarten. Neben klassischen und bekannten Küchenkräutern wie Thymian, Rosmarin oder Salbei wächst dort in diesem Jahr auch ein außergewöhnliches Kraut: die Pimpinelle oder auch Kleiner Wiesenknopf genannt. Die Pflanzen, eingemacht von einer kleinen Buchshecke, sind aber weit mehr als ein schmückendes Beiwerk fürs Schloss oder ein Hingucker für Hobby-Botaniker. Jeder, der möchte, kann sich die Kräuter in haushaltsüblichen Mengen mit nach Hause nehmen – kostenlos. Er muss nur ein kleines Messer oder eine Schere mitbringen.
In den vergangenen Jahren hat das immer reibungslos geklappt, berichtet Ulrich Linder vom Ingolstädter Gartenamt, das sich um die Kräuter kümmert. Bislang habe niemand die Beete zerstört oder sie rücksichtslos abgeerntet. Das liegt womöglich auch daran, dass der Innenhof nachts geschlossen ist. Besonders Altstadtbewohner schätzen es, sich schnell einen Bund mitnehmen zu können, um daraus ein köstliches Essen zuzubereiten, weiß Linder.
Wer selbst keine Idee hat, was er mit den rund zehn Kräutern in der eigenen Küche anstellen soll, der kann sich von einem Rezept inspirieren lassen, dass direkt am Kräutergarten oder im Armeemuseum ausliegt. Diesmal geht es um ein Wildkräuter-Pesto (siehe Infokasten). Wie Linder beobachtet hat, schätzen vor allem Studenten die Minze – sie lässt sich vortrefflich in einem Mojito verarbeiten. Ansonsten werden vor allen Dingen Schnittlauch, Petersilie und Oregano vor dem Neuen Schloss geerntet. (rilu) O
Der Kräutergarten beim Armeemuseum ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet. An Samstagen, Sonntag und Feiertagen öffnet er eine Stunde später.