Neuburger Rundschau

„Hochgeschä­tzt in der Stadt“

Festakt Am Wochenende feierte das Jugendzent­rum 30. Geburtstag. Warum es jetzt „Alte Waschansta­lt“heißt

- VON SILKE FEDERSEL

Runde Geburtstag­e sollte man gebührend feiern und genau das tat das Neuburger Juze auch: So gab es zum Dreißigste­n nicht nur einen Festakt und eine 80er-JahreParty. Das Gebäude, in dem das Jugendzent­rum untergebra­cht ist, erhielt auch gleich noch einen neuen Namen: „Alte Waschansta­lt“heißt es nun, denn dort war einst die Waschansta­lt des Fünfzehner Regiments zu finden, in der sich die Soldaten frisch machen und sich waschen konnten.

Ein Waschbrett, auf dem der neue Name eingravier­t ist, wurde an diesem Abend feierlich getauft und mit Wasser übergossen.

In den vergangene­n Jahren hat sich viel getan im Juze und das Angebot ist kontinuier­lich gewachsen: An Projekten wie den „Klinikclow­ns“ oder dem Zirkusproj­ekt „Autsch“wirken Jugendlich­e aus dem Juze mit. Viele Konzerte finden hier auch statt. Aber auch Aktionstag­e zu ernsten Themen wie Mobbing oder sexueller Gewalt werden hier veranstalt­et. Und auch in Sachen politische­r Bildung tut sich einiges: Vertreter von Parteien besuchten die Einrichtun­g, Kandidaten nahmen an Diskussion­srunden vor der Wahl teil.

Etwa 150 Kinder und Jugendlich­e betreuen die Mitarbeite­r täglich, viele kommen im Rahmen des Ganztagsan­gebots der Wirtschaft­sschule, die eine Kooperatio­n mit dem Juze unterhält. Vor der offizielle­n Eröffnung des Jugendzent­rums an seinem jetzigen Standort gab es bereits eine Art Vorläufer in der Burgwehr, im Mai 1987 zog das Juze dann um und der Kreisjugen­dring übernahm die Trägerscha­ft. Der erste Leiter war Andreas Jacobsen, ihm folgten viele weitere wie Rosi Scholz, Klaus Wiedemann, Tanja Hammerl, Sabine Schips, Peter Poisl (sein Steckenpfe­rd war die Fahrradrep­araturwerk­statt) und Jutta Vief. Sepp Egerer war für Jahre das prägende Gesicht des Juzes – er übergab 2017 seiner Frau Kerstin die Leitung, arbeitet aber weiterhin dort. Oberbürger­meister Bernhard Gmehling betonte, wie wichtig die „Alte Waschansta­lt“sei. Das Juze werde „in der Stadt hochgeschä­tzt“. Hier werden den Jugendlich­en Kompetenze­n wie Sozialvert­räglichkei­t vermittelt, etwas, das in manchen Familien leider nicht klappe. Die Mitarbeite­r leisten gute Arbeit, die manchmal ganz schön schwer sei. „Sie stecken viel Herzblut und Engagement rein“.

Auch von Juze-Leiterin Kerstin Egerer und dem Vorsitzend­en des Kreisjugen­drings Fabian Mattick gab es viel Lob für das Jugendzent­rum. Mattick freute sich etwa über die gute Zusammenar­beit der einzelnen Stellen, die an dem Projekt beteiligt sind, und die immer gut funktionie­re.

Als der offizielle Festakt vorbei war, wurde richtig gefeiert. Die Jugendlich­en tanzten und ratschten und ließen sich mit 80er-Jahre-Klamotten fotografie­ren.

 ?? Foto: fed ?? Ein Waschbrett wurde symbolisch getauft, ehe das Juze Gebäude offiziell den Namen „Alte Waschansta­lt“erhielt.
Foto: fed Ein Waschbrett wurde symbolisch getauft, ehe das Juze Gebäude offiziell den Namen „Alte Waschansta­lt“erhielt.

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