Neuburger Rundschau

Industrieg­leis in Grünau wird erhalten

Stadtrat Marode Weiche wird ersetzt. Irgendwann sollen dort auch wieder Güterzüge rollen

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Über die alten Industrieg­leise in Grünau fahren zwar schon seit einigen Jahren keine Züge mehr. Doch angesichts der hohen Investitio­nen in den vergangene­n Jahren will die Stadt die Anlage auch nicht endgültig stilllegen.

Deshalb wird eine marode Weiche nicht ausgebaut, sondern saniert. Der Ausbau hätte 120 000 Euro gekostet, für die Sanierung blättert die Stadt 80000 Euro mehr hin. Angesichts der neuerliche­n Investitio­n erlaubte sich Verkehrsre­ferent Bernhard Pfahler die Frage, „wie lange wir denn noch so viel Geld in die Anlage stecken wollen, ohne dass absehbar ist, wann wir sie jemals wieder brauchen können“. Mit dem Geld könnte man viele Straßen sanieren, fügte er noch an.

„Der Pfahler hat nur Straßen im Kopf und die Umwelt nicht im Blick. Wir haben doch auch einen ökologisch­en Anspruch“, erwiderte CSU-Stadtrat Fritz Goschenhof­er, woraufhin ihm Grünen-Kollege Theo Walter einen Aufnahmean­trag in seine Partei zukommen lassen wollte. Tatsächlic­h, so OB Bernhard Gmehling, seien auf der Anlage bis 2014 viele Tonnen an Gütern an Rockwool, Oberlandgl­as und saisonbedi­ngt auch Donaumalz transporti­ert worden. Über sechs Jahre war die Anlage davor für rund 600 000 Euro saniert worden. Als vor drei Jahren Rockwool und der Glasherste­ller ausstiegen, bedeutete dies in der Konsequenz, dass seitdem rund 80 Sattelschl­epper mehr in der Woche Neuburg anfahren. Die Möglichkei­t, dass dies wieder einmal anders werden könnte, sollte sich die Stadt angesichts des geringen Kostenunte­rschieds für Sanierung oder Ausbau der Weiche nicht nehmen, meinte Gmehling. Gegen drei Stimmen wurde anschließe­nd die Sanierung der Anlage beschlosse­n.

Dass eine Kommune Industrieg­leise in ihrem Besitz hat, damit ist Neuburg im Übrigen ein Exot. Die Firmen zahlten dafür eine Grundabgab­e und eine Gebühr pro Waggon an die Stadt. Rund 50 000 Euro wurden damit maximal pro Jahr eingenomme­n, zuletzt waren es noch rund 20 000 Euro. (mari)

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